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Artikel 4: Inoffizielle Kneipe
Branderkneipe

§ 20 Die Branderung der Krassfüchse erfolgt auf einer gesonderten Brander- oder Branderungskneipe. Sie hat einen inoffiziellen, intimen Charakter und kennt daher kein Hochofficium oder Officium. Es erfolgt kein anderer Aufnahme- oder Ehrungsritus. Ein Salamander simplex kann gerieben werden. Weiterhin ist diese Veranstaltung sine feminis et hospitibus. 

(1) Vorzubereiten ist das Brandergetränk, das Joch und ein Korken. Die zu brandernden Krassfüchse sollten je ein erheiterndes Lied auf einer bekannten Melodie verfasst haben. Die Lichter sind von Anfang an gelöscht. Es brennen lediglich Kerzen.

(2) Der Ablauf:

Senior: (drei Schläge) „Silentium! 

Branderung einer verehrlichen K.A.V. Sanctottensis incipit! 

Als ersten Cantus kennt die Sanctottensis „Ich war Brandfuchs noch an Jahren“ auf der Melodie der ÖCV-Hymne. Im Anschluss daran wird in der Regel ein Bacchus-Comment befohlen.

Senior: Gestärkt in Sang und Trank, bitte ich den Fuchsmajor mit seinen Füchsen ad Präsid.“

Unter dem Gesang „Was kommt dort von der Höh‘?“ reiten die Füchse mit dem Fuchsmajor auf ihren Stühlen zum Präsidium. Die zu Brandernden steigen auf ihre Stühle neben dem Präsidium, die übrigen Füchsen bleiben rund um das Präsidium sitzen. 

Der Fuchsmajor hält eine der Situation entsprechende Rede. 

Senior: „Deine Worte seien dir aufs Beste verdankt, lieber Fuchsmajor!“ 

Der Senior zitiert die Heilige Schrift (Klg 3, 27-28):

„Gut ist es für den Mann, ein Joch zu tragen in der Jugend.

Er sitze einsam und schweige, wenn der Herr es ihm auflegt.“ 

Man legt dem Krassfuchsen das Joch auf dem Nacken, während der Senior ein weiteres Mal die Heilige Schrift (Mt 5, 39b) zitiert:

„Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“ 

Man schlägt den Krassfuchsen einmal leicht auf die rechte und auf die linke Wange. Dies wiederholt sich bei jedem Krassfuchsen. Ist jedem Krassfuchsen das Joch auferlegt worden, so schließt der Senior mit den Schriftzitat (Gal 6, 2):

„Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ 

Es folgt die Überprüfung der Trinkfestigkeit mit dem Brandergetränk, die Sangesfreude durch ein selbstgeschriebenes Lied und ihr Wissen. Beantwortet ein Krassfuchs eine Frage falsch, wird er geschwärzt. Kann er die Frage beantworten, darf er den Fragenden schwärzen und kassiert von ihm ein Freibier.

Im Anschluss dürfen Mitglieder des Kneippersonals, gegen die Spende eines Freibiers je Strich, den sie machen möchten, die Füchse noch weiter schwärzen. 

Senior: „Was war VVLGO?“ (Was waren VVLGO, VVLGO, etc.?)

Corona: „Krassfuchs!“ (Krassfüchse!)

Senior: „Was ist VVULGO?“ (Was sind VVLGO, VVLGO, etc.?)

Corona: „Brandfuchs! Heil ihm!“ (Brandfüchse! Heil ihnen!)

Danach folgt die Reinigung des geschwärzten Gesichtes durch Bier. Sie wird vorzugsweise im Freien durchgeführt. Dem frischen Brandfuchsen wird Bier über dem gebeugten Kopf gegossen. Der Deckel wird darunter gehalten. Jede Anspielung auf das Sakrament der Taufe ist nachdrücklich zu meiden.

Senior: „Zu Hopfens und zu Malzes Ehr,
vergeud‘ nie mehr als dieses Bier.
Sei tapfer, ehrlich und gerecht
besser Brand- als Krassfuchsen-Knecht.“

(3) Der Senior ruft den verkehrten Bierstaat aus. Den Vorsitz der restlichen Kneipe übernimmt (übernehmen) der (die) Brandfuchs (-füchse).