Comment - Artikel 10: Die Ehrenriten
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Artikel 10: Die Ehrenriten
§ 40 Personen oder Cartellbrüder, welche sich um die Sanctottensis verdient gemacht haben, können nach den Bestimmungen der Satzung und der GO das Bernhardsband (Burschenband), das Jubelband (Fünzig- oder Hundertsemesterband) oder das Bernhardsehrenband (sog. Bernardinum Aureum: Burschenband mit goldener Percussion) erhalten. Die höchste mögliche couleurstudentische Ehrbezeugung stellt die Promotion zum „doctor cerevisiae & vini“ dar. Ein spezieller Fall einer Ehrung stellt die Trauerkneipe dar.
(1) Die Verleihung(en) und/ oder Ehrungsritus (-riten) finden nach Möglichkeit auf einem Commers an entsprechender Stelle in der folgenden Reihenfolge statt. Sie werden immer einzeln mit folgenden oder ähnlichen Worten angekündigt:
„Silentium consistet. Schreiten wir heute zu einer
Bandverleihung (siehe § 39)
Jubelbandverleihung(siehe § 40)
Verleihung des Bernardinum Aureum (siehe § 41)
Promotion zum docotor cerevisiae et vini (siehe § 42)
an N. N. v/o VVLGO“.
(2) Geht dem (den) Ehrenritus (-riten) eine Burschenpromotion voraus wird kein Cantus gesungen. Am Ende wird mit § 37 Abs. 3 fortgesetzt.
(3) Geht dem (den) Ehrenritus (-riten) keine Burschenpromotion voraus, wird zur Einleitung ein dem Anlass passender Cantus gesungen und am Ende als Ehrbezeugung ein Salamander sollemnis (siehe § 33) gerieben.
Die Verleihung des Bernhardsbandes (Burschenband)
§ 41 Die Sanctottensis kennt zwei Arten der Verleihung des Bernhardsbandes:
Verleihung des Bandes an nicht philistrierte Urmitglieder einer anderen ÖCV-Verbindung oder einer dem ÖCV befreundeten Verbindung (Bandinhaber). (1)
Verleihung des Bandes an philistrierte Urmitglieder einer anderen ÖCV-Verbindung oder einer dem ÖCV befreundeten Verbindung (Bandphilister h. c.). (2)
(1) Der Senior bittet denjenigen ad Präsid und stellt ihn mit kurzen Worten der Corona vor. Dann verleiht der Senior das Band mit folgenden Worten:
„(Omnes surgite!) Chargierte zum Gruß.
Lieber VVLGO, ich, derzeitiger Senior der Sanctottensis, verpflichte Dich vor der versammelten Festcorona, den Prinzipien der Sanctottensis getreu zu leben, ihre Satzungen genau zu beachten und über alle Verhandlungen innerhalb der Verbindung jederzeit strengstes Silentium zu wahren. So nimm denn hin die Farben der Sanctottensis und trage sie in Ehren.
Chargierte vom Gruß.“
Der Senior gibt dem Verliehenen Gelegenheit zu Dankesworten.
(2) Die Verleihung des Bandes an Bandphilister h. c. erfolgt analog zu § 39 Abs. 1. Allerdings hält statt des Seniors der Philistersenior eine passende Ansprache.
Die Verleihung des Jubelbandes
§ 42 Diese couleurmäßige Ehrung ist auf Antrag des AHV vom Burschenconvent mit 2/3 Mehrheit zu beschließen. Jubelbandverleihungen finden anlässlich der Vollendung des 50. und 100. Semesters der Verbindungszugehörigkeit statt.
Die Verleihung des Jubelbandes erfolgt analog zu § 39 Abs. 2. Nach der Ansprache des Philisterseniors überreicht der Senior dem Betreffenden das Jubelband und spricht:
„(Omnes surgite!) Chargierte zum Gruß.
Tibi, Alter Herr, VVLGO, summo cum gaudio, ego N.N. v/o VVLGO, dedico, qui praesum hoc tempore almae matri Sanctottenise senior, hoc vinculum temporum semestrium quinquaginta (bzw. centum), quia toto aevo praestitisse inter omnes constat in societatem nostram sincere tamque constanter. Quod signum accipias fidei tuae admirandae nostraeque sempiternae gratiae atque feras in multos annos deo adiutore.
Chargierte vom Gruß.“
Der Senior gibt dem Verliehenen Gelegenheit zu Dankesworten.
Die Verleihung des „Bernardinum Aureum“ (Burschenband mit goldener Percussion)
§ 43 Das sog. „Bernardinum Aureum“ wird nur an sorgfältig ausgewählten Personen, welche sich im höchsten Maße um die Verbindung verdient gemacht haben, verliehen. Sie erfolgt an der gleichen Stelle wie die anderen Bandverleihungen. Aufgrund der Seltenheit dieses Ereignisses erfolgt die Ehrenbandverleihung in einem höchst feierlichen, individuellen Rahmen, welchen der Senior festzulegen hat. Sie muss aber die Verpflichtungsabnahme (1) und die Übergabe-Formel (2) enthalten.
(1) „Ich verpflichte Sie zur Wahrung unserer Prinzipien und zu strengstem Silentium über
alle Verhandlungen innerhalb der Verbindung.“
(2) „(Omnes surgite!) Chargierte zum Gruß!
Exinde, ego N. N. v/o VVLGO, almae matris Sanctottensis Senior excellentiae vestrae reverendissime signum nostrum nobilissimum, qui vocatur Bernardinum Aureum, trado atque dedico in argumentum reverentiae, in testimonium fidelitatis et amicitiae.
Chargierte vom Gruß!“
Promotion zum „doctor cerevisiae et vini“
§ 44 Außergewöhnliche, über lange Zeiträume für die ganze Verbindung vorbildliche tätige Bezeugung der Lebensfreundschaft von Seiten eines Urmitgliedes kann von der Verbindung durch die Promotion zum „doctor cerevisiae et vini” gewürdigt werden. Diese höchste couleurmäßige Ehrung ist vom Chargenconvent und vom AHV gemeinsam zu beantragen. Der CC entscheidet darüber mit 2/3 Mehrheit.
(1) Vorbereitung
(2) Der Senior bittet den Promoventen ad praesid. Dann erteilt er das Wort zur Rede dem Philistersenior. Nach der Rede verleiht der Senior ein Doktordiplom mit folgenden Worten:
„(Omnes surgite!) Chargierte zum Gruß.
Nos Senior, N. N. v/o VVLGO, et comissarii subscripti ex auctoritate et dignitate conventus Bursarii societatis Sanctottensis nuncupate patefacimus his litteris ac sancimus Dominum N.N. v/o VVLGO. ad laudem virtutis suae, summo honore pioque titulo Doctoris cerevisiae et vini hodie ornatum esse. Hoc igitur testimonium generationibus futuris damus et impertimus manuque scribismus et cum sigillo nostro confirmamus.
Chargierte vom Gruß!“
Der Senior ergreift das Doctorcerevis mit der Linken und reicht dem Doctor die Rechte, während er spricht:
„Dignissime, gelobst du auf dieses Cerevis, es für alle Zeit in Ehren zu halten?“
Promovent: „Ich gelobe es!“
Senior: „Gelobst du auf dieses Cerevis, die Ehre der Sanctottensis zu verteidigen, wo immer du auch bist und allen Bundesbrüdern die Treue zu halten bis zum Ende des Lebens?“
Promovent: „Ich gelobe es!“
Der Senior befestigt einen Lorbeerzweig auf das Cerevis und setzt es dem Promovent auf. Es wird folgender Cantus nach der Melodie „Vom hohen Olymp herab“ angestimmt:
1. So sei der Hut mit Lorbeer dir umwunden,
den deine Herrlichkeit dir trägt,
wofür du einmal warm und wahr empfunden,
tief sei’s dem Herzen eingeprägt.
:Feierlich schalle der Jubelgesang schwärmender Brüder beim Becherklang!:
2. Dein Liebchen lebe, es zeigt sich hier der Mann,
der treue Liebe bewahren kann.
Hoch halte den Sang, der rechten Lust
behagt’s nicht recht im Dunkeln der Brust.
:Feierlich schalle der Jubelgesang schwärmender Brüder beim Becherklang!:
3. Und treu dem Wein, in seinem Gold
erscheinen alle diese Musen uns hold,
ein rechter Bursch, ein ganzer Mann,
dich ficht kein Knecht und kein Schlechter an!
:Feierlich schalle der Jubelgesang schwärmender Brüder beim Becherklang!:
Senior.: „Chargierte vom Gruß! Heil dem Dignissimus!“
Corona.: „Heil ihm!“
Nun geht der neue Doctor mit einem gefüllten Glas reihum und stößt mit jedem Bundesbruder an. Der Bundesbruder antwortet ihm mit: „Fiducit, Herr Doctor!“
Die Trauerkneipe
§ 45 Ist ein Mitglied der Verbindung gestorben, so findet ihm zu Ehren eine Trauerkneipe statt. Sie hat einen ernsten, hochoffiziellen Charakter. Die Trauerkneipe ist sine feminis et hospitibus.
§ 46 An einem leeren Platz nahe dem Präsidium wird eine Kerze für den Verstorbenen entzündet. Der Stuhl des Verstorbenen ist mit einem Trauerflor behangen und ein volles Glas von dem Deckel des Verstorbenen bedeckt. Die ganze Kneipe über herrscht „lumen ex“. Am Präsidium steht das gefüllte Horn. Die Kneipteilnehmer tragen Trauer, Schärpe umflort, Trauerflor an der Fahne. Die Gläser sämtlicher Anwesender sind gefüllt. Es wird nicht geraucht und nicht zugetrunken. Jeder trinkt nur ein Glas. Es herrscht während der gesamten Kneipe „silentium strictissimum“.
(1) Einzug.
„Silentium triste! Ommnes surgite zum Einzug der Chargierten!“
Der der Chargen erfolgt in Stille oder mit einem Trauermarsch.
(2) Eröffnung.
Nach dem Einschlagen, eröffnet das Präsidium die Trauerkneipe mit den Worten:
„Silentium strictissimum! Commercium funebre incipit!“
(3) Es folgt das Verbindungsgebet. Hierzu drehen sich alle zum Kreuz. Es wird mit folgenden oder ähnlichen Worten eingeleitet:
„Christus selbst sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich (Joh 14, 6). Deinen Gläubigen, oh Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. So bitten wir in dieser Stunde für unseren Verstorbenen Bundesbruder N. N. v/o VVLGO, dass Gott sich seines Dieners erbarme und ihn zu sich an den Platz hole, den er für ihn bereitet hat. Lasst uns beten.“
Dann sprechen alle gemeinsam:
„Ewiger Vater,
in der Taufe Sind wir Deine Kinder geworden.
Seit der Reception schmückte das Band der Brüderlichkeit die Brust unseres lieben VVLGO.
Gib, dass er durch das schmerzhafte Leiden und Sterben Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus die Fülle der Glückseligkeit in deinem Reich erlangt.
Vergilt ihm das Gute, dass er hier auf Erden gewirkt hat und verzeihe ihm gnädig all seine Sünden. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, der mit dir und den Heiligen Geist herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“
(4) Dann spricht das Präsidium:
„Silentium triste consistet! Es ergeht ein striktes non licet vagari nec fumare! Omnes sedeatis! Es steige der hehre Cantus ‚Brüder, lagert euch im Kreise!“ (nur die Strophen Nr. 1, 2, 6 und 7)
Zu Ehren unseres Verstorbenen, steige das Ottonenbundeslied!“
Ad primam (Senior intoniert): Weder schroffer Felsen Türme noch der Ebne ferner Blick…
Ad secundam: Hehr und heilig ist die Stätte… Ad tertiam: Schwarz des Todes tiefer Abgrund…
Ad quartam:
Silberstreif in dunklen Tiefen...
Ad quintam:
Rot das Blut und Rot die Flamme…
Ad sextam: Gott allein ist Grund zu lieben… Ad septimam ultimamque: Benedicti Alma Mater…
(5) Es folgt eine Trauerrede. Im Regelfall wird diese Aufgabe vom Leibfuchsen bzw. -burschen oder einem Konsemester übernommen. im Ausnahmefall hält sie der Philistersenior.
Senior: „Das Wort zu Trauerrede steht bei VVLGO. Omnes sedeatis!“
Rede.
Senior: „Dein Worte sein dir bestens verdankt. Silentium triste consistet! Wir Gedenken unserer verstorbenen Bundesbrüder und hoffen, dass sie an dem Tisch der ewigen Hochzeit mit demjenigen sitzen, welcher Urgrund alles Lebendigen ist, vollendet in der seligen Schau Gottes.“
(6) Das Präsidium nimmt einen Schluck aus dem Trinkhorn und sagt: „Fiducit, tote Brüder!“
Das Trinkhorn kreist um die Tafel. jeder trinkt einen Schluck daraus und spricht, den Toten gedenkend: „Fiducit, tote Brüder!“
(7) Nachdem alle getrunken haben, kommandiert das Präsidium den Cantus: „Es hatten drei Gesellen“ (CP: S. 71). Beim letzten Vers: „Da klangen der Gläser dreie...“ stößt man mit dem Tischnachbarn leise an.
(8) Das Präsidium kommandiert einen Trauersalamander. Er wird mit folgenden Worten eingeleitet: „Omnes surgite, sociales! Ad exercitium salamandri in memoriam
Einzahl: fratris mortui nostri N. N. v/o VVLGO!“
Mehrzahl: fratrum mortuorum nostrorum N. N. v/o VVLGO et N. N. v/o VVLGO etc.!“
Es folgt ein Salamander simplex, wie in § 32 a)-e) beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Corona nach Absetzen der geleerten Gläser, diese nicht reibt und „salamander“ murmelt. Die Gläser werden stattdessen langsam angehoben und bei „drei!“ möglichst gleichzeitig auf den Tisch geschlagen.
(9) Das Präsidium kommandiert ein letztes Lied, welche die Trauer um den Verstorbenen ausdrückt: Die 5. Strophe des Liedes „Vom hoh’n Olymp herab“ (CP: S. 173)
„Ist einer uns’rer Brüder geschieden - ad quintam.“
Diese Strophe wird dreimal wiederholt und ein jedes Mal leiser gesungen. Zu Beginn der dritten Wiederholung werden alle Kerzen, bis auf die eine Kerze am Platz des Verstorbenen, gelöscht.
Das Präsidium spricht:
„Alle Gläser sind nun leer, nur eines ist noch voll; dem es war, er ist nicht mehr. Höre es, toter Bruder: Dir trinke ich dieses letzte Glas.“
Das Glas wird geleert.
„So wie Dein Leib zerbrochen ist, zerbreche ich dieses Glas!“
Das Glas wird auf dem Boden zerschmettert.
„So wie Dein Leben verloschen ist, so lösche ich dieses Licht.“
Die Kerze wird gelöscht.
(10) Die Trauerkneipe ist damit beendet. Der Auszug der Chargen erfolgt ohne Marsch. Die Kneipteilnehmer verlassen das Lokal und betreten auch an diesem Abend keines mehr.
Der Landesvater
§ 46 Der Landesvater findet im Hochoffiz einer Kneipe statt, welche sine feminis et hospitibus ist. Der Landesvater wird im Gedenken an den Hl. Leopold III, Markgraf von Österreich gestochen, welcher Stifter des Klosters Heiligenkreuz und mächtiger Fürsprecher bei Gott, dem Allmächtigen ist. Er lebte ferner im Heiligen Römischen Reich, weswegen die Deckel mit einem schwarz-goldene Band zugenäht werden.
Beim Präsidium muss ein Burschenband bereitliegen. Jeder Chargierte muss seinen Deckel bei seinem Platz haben.
(1) Ablauf
Präsidium: Silentium. Die Corona präpariere binnen 10 Bierminuten den Landesvater! Es ergeht ein allgemeines tempus utile! Silentium ex! Colloquium!
Die Mitglieder der Kneipe gruppieren sich so, dass sie einander genau gegenüber sitzen. Die Chargierten vertauschen des Cerevis mit dem Deckel. Man versorgt sich mit Stoff. Zwei Schlägerträger werden den Landesvater stechen. Diese werden entweder durch das Praesid und seine Conchargen gebildet oder vom Praesid bestimmt. Die Schlägerträger tragen in jedem Fall Salonwichs, keine Vollwichs!
Präsidium: Silentium! In memoria et supplice deprecatione Leopoldi,
Chargierte zum Gruß!
Alles schweige – ad primam!
Öst´reichs Söhne – ad secundam!
Hab und Leben – ad tertiam!
Chargiert vom Gruß!
Wer’s nicht fühlet – ad quartam!
Lied der Lieder – ad quintam!
Nach dieser Strophe kommen die Schlägerträger ad praesid und stehen sich gegenüber. Sie steigen in den ersten Stock. Der Schläger wird in die Linke genommen und gestreckt.
Die Schlägerträger singen:
(Es wird mit den Schlägern "gepaukt".)
Seht in blinken in der Linken, diesen Schläger, nie entweiht!
(Die Schläger werden gekreuzt.)
Ich durchbohr´ den Hut
(Die Deckel werden mit den Schlägern durchbohrt.)
und schwöre,
(Die Klingen werden gekreuzt und die Schwurfinger der Rechten werden dort,
wo sich die Schläger kreuzen, an die Klingen gehalten.)
halten will ich stets auf Ehre, stets ein braver Bursch zu sein.
Die Corona wiederholt singend:
Du durchbohrst den Hut und schwörest, halten willst du stets auf Ehre, stets ein braver Bursch zu sein.
Die Schlägerträger steigen von den Stühlen und gehen zu dem Präsidium am nächsten sitzenden Paar (Burschensalon) und nehmen hinter diesem Aufstellung. Die Schlägerträger steigen auf die Stühle. Diese müssen zuvor für sie bereitet worden sein.
* Für jedes Paar wird ab hier begonnen.
Die Schlägerträger nehmen in ihre Rechte das volle Glas Bier, dass vor ihrem Paar auf dem Tisch steht. Die Schlägerträger singen:
Nimm den Becher, wack´rer Zecher,
(jeder Chargierte reicht seinem Vordermann das Glas)
Vaterland´schen Trankes voll, nimm den Schläger in die Linke,
(reicht ihm den Schläger in die Linke)
bohr ihn durch den Hut und trinke auf des Vaterlandes Wohl!
(die Gläser werden geleert)
Die Corona wiederholt singend:
Nimm den Schläger in die Linke, bohr ihn durch den Hut und trinke
auf des Vaterlandes Wohl!
Die jeweiligen Teilnehmer singen:
(Es wird mit den Schlägern gepaukt.)
Seht in blinken in der Linken, diesen Schläger, nie entweiht!
(Die Schläger ruhen gekreuzt.)
Ich durchbohr‘ den Hut
(Die Deckel werden mit den Schlägern durchbohrt.)
und schwöre,
(Die Klingen werden gekreuzt und die Schwurfinger der Rechten werden dort,
wo sich die Schläger kreuzen, an die Klingen gehalten.)
halten will ich stets auf Ehre, stets ein braver Bursch zu sein.
Waren alle Kneipteilnehmer an der Reihe, singt das Praesid die 8. Strophe von „Alles schweige“.
Präsidium: Komm du blanker Weihedegen, freier Männer freie Wehr!
Bringt ihn festlich mir entgegen, von durchbohrten Hüten schwer!
(Die Schlägerträger bringen die Schläger ad praesid.)
Lasst uns festlich ihn entlasten; jeder Scheitel sei bedeckt!
Und dann lasst ihn unbefleckt bis zur nächsten Feier rasten!
(Die Schläger kreuzweise aufgestellt und mit einem bereitgelegten Burschenband zusammengebunden)
Präsidium: Silentium! Zur Schlägerwacht lumen ex! Das Wort steht bei unserem lieben VULGO!
Das Licht wird abgedreht. Nach Möglichkeit findet jetzt eine besinnliche Festrede statt.
Präsidium: Fiat lux!
Das Präsidium singt folgende Verse:
Lasst uns festlich ihn entlasten, jeder Scheitel sei bedeckt!
Und lasst ihn unbefleckt, bis zur nächsten Feier rasten.
Das Band wird von den Schlägern entfernt. Die Schlägerträger vertauschen die Schläger, sodass nun jeder den Schläger in seiner Linken hält den vorher sein Gegenüber gehalten hat. Die Schlägerträger singen allein die 9. Strophe:
Auf ihr Festgenossen, achtet uns’re Sitte, heilig, schön!
Ganz mit Herz und Seele trachtet, stets als Männer zu besteh’n.
Froh zum Fest, ihr trauten Brüder; jeder sei der Väter wert!
Keiner taste je ans Schwert, der nicht edel ist und bieder!
Die Schlägerträger gehen zum letzten Paar, bei dem sie vorhin aufgehört hatten. Sie steigen wieder auf die Stühle.
* Für jedes Paar wird ab hier begonnen.
Die Schlägerträger singen die 10. Strophe:
So nimm denn hin, dein Haupt will ich bedecken
(Der oberste Deckel wird von den Schlägern gezogen und dem je gegenüberstehende Kneipteilnehmer aufgesetzt)
und darauf den Schläger strecken
(Der Schläger den gegenüberstehenden Kneipteilnehmern auf den Kopf gelegt und erfassen mit ihrer Rechte die Rechte des gegenüber Stehenden. Die beiden Kneipteilnehmer reichen einander die Linke.)
Es lebe auch dieser Bruder hoch! Ein Hundsfott, wer ihn schimpfen sollt‘!
Die Corona antwortet singend:
So lange wir ihn kennen, woll’n wir ihn Bruder nennen:
Es leb‘ auch dieser Bruder hoch! Ein Hundsfott, wer ihn schimpfen sollt‘!
Hat jeder wieder seinen Deckel folgt die letzte Strophe. Währenddessen gehen alle Schlägerträger auf ihren Platz zurück. Die Corona singt die letzte Strophe:
Ruhe von der Burschungsfeier, blanker Weihedegen, nun!
Jeder trachte, wack’rer, freier um das Vaterland zu sein!
Jedem Heil, der sich bemühte, ganz zu sein der Väter wert;
Präsidium: Binnen 20 Bierminuten präpariere sich ein Salamander Sollemnis.
Silentium ex! Colloquium!
Am Ende des Hochoffiz werden nach einem Landesvater immer alle Strophen der Landeshymne Niederösterreichs und der Österreichischen Bundeshymne gesungen.