KAV Sanctottensis - 8. Couleursemester 2014/15

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8. Couleursemester 2014/15

Das 8. Couleursemester stand von Beginn an im Zeichen des Comment. Die Gebräuche, der sich die Sanctottensis annahm waren das Beste und Gefälligste was den Ottonen gefiel. Vornehmlich von den Verbindungen die der SO am nächsten standen. Es wurden aber auch einige alte Bräuche anderer Studienorte bzw. Verbindungen aufgegriffen und wiederbelebt. Darunter fällt der Brauch der sog. „Damenkerze“ aus dem Prager Comment. Diese extra Kerze ist zu entzünden, sollten eine oder mehrere Damen auf der Bude anwesend sein. Unser Senior fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher hat neben seinem Talent Spefüchse zu akquirieren auch eine besondere Begabung Comments und Riten zu gestalten und zu Papier zu bringen. Die sagenumwobenen Entstehungsgeschichten liefert er meist mit:

Der Salamander simplex, wie er gewöhnlich bei den Ottonen gepflegt wird, hat seine Wurzeln auf einen vergilbten Stück Papier, welches im Kasten gefunden wurde. Darauf war eine Art Feierlichkeit – „wie man thut mit Gemaesz und Getraenck zu loben dero Obrikkeith – aufgeschrieben, dessen weiterer Sinn, wegen des fehlenden Kontextes nicht rekonstruiert werden konnte. 

Der SOC (Sanctottensis-Comment) hatte neben den üblichen drei Hauptteilen, des Gesellschaftscomments, des Kneipcomments und des Chargiercomments einen spezifischen Erzcomment Sanctottensis zu verzeichnen. Dieser lehnt sich an das christliche Ideal der Quaternionen an, die zwar erst nach der Zeit des Seligen Otto auf die biblische und somit heilige Zahl Vierzig hinweisen wollte, die jedoch auch im gotischen Gedankengut sehr wohl verwurzelt ist. Quaternionen führten die gesamte feudale Gesellschaft auf zehn mal vier gleiche Stände zurück.

Die Quaternionen Sanctottensis oder auch der Erzcomment Sanctottensis frei nach einem überlieferten Spruch über das römischen Reich von 1422:

 

Laßt hochfart und neyt, das ist mein rat, 
So wirt auch nicht entzogen das, 
Als ich in eyner Cronick laß,
Wie lublich begabt sie teutsche zunge,
Der grunt und der ursprunge 
Will ich ertzelen, ob ich kann.
Myt denn ertzamte heb ich ann,
Der achten sindt, die ich kenne.
Drey kurchargen, die ich nenne:
Eystett, paderborn und wyrtzburch
Und darzu der consenior vor vienne.
Als senior blücher das geviell,
Die gewalt sullenn habnn in der cantzley
Ir teutschen, merckt diese krey,
Doch yglicher in seyner provintz.
Noch sind mer redlicher printz.
Die macht nach keyserlichen stat:
Faust das marschalckamptte in hat,
Der truchseß ist savigny 
Der von pfeiferl soll kamerer sein.
Denn vierdenn nennen ich euch basz:
Edler pincerna pythagoras.
Welenn ein den man kronen soll,
Wer in darzu tut gevallen wol:
Das heyst ein kunig der Romisch kronn,
Den sollen wir pillich haltten schonn
Mit aller unnser gehorsame.
Altzeit Senior ist sein name:
Doch das er sey teutscher zungen,
Sust menigklich ist der wal verdrungen.
Er soll seyn streng, gerecht und frum,
An geverde gleicher schirmung.
Und setzen die cristenheydt in frydt.
Des sullenn ym geholffenn seyn seine gleder.
Die dem bundt do sind bekant,
Die myr ertzeygent sindt bekant,
Darauff des bundtes grund ist gesetzt.

  
 

 

Seit diesem Wintersemester, in dem auch eine Commentkomission zu weiteren Ergebnissen kam, konkretisierte sich der schriftliche Comment Sanctottensis, um in die weitere Erprobungsphase zu gehen. Das Seniorat von fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher sollte ein sehr erfolgreiches werden. Die Verbindung war reif für andere Einflüsse und das bewahren der wertvollen Grundgedanken. Immer mehr konnten wir uns etablieren.

Durch den Fuchsmajor Martin Schwerdt ṽ Veit wurden auch die Zügel der Fuchsia wieder fester in die Hand genommen. Eine Fuchsengeneration wuchs heran, die in der harten Realität getestet und erprobt wurde. Wer den Kampf gewann stieg gestählt zur Burschenehre auf. Von manchen Fuchsen mussten wir uns nach beidseitiger Prüfung verabschieden - Fuchsenzeit ist Probezeit… 

Die Stimmung bei den Seligen Ottonen erreichte einen Höhepunkt, der noch lange anhalten sollte. Die Gründer waren erleichtert den Staffelstab weiter geben zu können und sich langsam aus der "actio" in die "contemplatio" zu begeben. Das ist und war sicher auch theologisch zu verstehen, da uns der Beistand immer mehr tragen sollte, wie wir allen, die mit uns verbunden sind zunehmend unser Gebet anbieten wollten. Eine Theologenverbindung hat eben auch Aufgaben, die von einer anderen Verbindung nicht zwingend erwartet werden können. Liebe Cartellbrüder im CV und liebe Kartellbrüder und -schwestern im EKV, aber auch liebe Farbenbrüder und -schwestern im SchwStV, seid sicher, dass wir an euch im Gebet denken! 

In diesem Semester hatten wir auch häufig sehr guten Besuch aus Graz und Linz. Eine verehrliche K.Ö.St.V. Traungau Graz und eine verehrliche K.a.V. Austro-Danubia Linz hatten einen intensiven und guten Wahlkampf um die Nachfolge des Vorortes einer verehrlichen Rudolfen Wien.

Der Studententag in Graz ermittelte in einem äußerst knappen und spannenden Finale Linz als Sieger. Somit hieß unser neuer Vorortspräsident Mag. Christoph Seel MSc ṽ Fuchur. Unsere Hochachtung dem zweiten Sieger Martin Kaplans ṽ Queen Mum. Es waren schöne Tage in Graz beim 114. Studententag, die uns noch lange erfreuten.