KAV Sanctottensis

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Prolog

Eine Verbindung im dritten Jahrtausend nach Christi Geburt mag dem ein oder anderen anachronistisch erscheinen und schon gar die Gründung einer katholischen Verbindung, doch ist es wieder einmal geschehen. Allein die Tatsache dieser Gründung weist den angeblichen Anachronismus in die Schranken, wie könnte etwas gegen die Zeit geschehen, das doch geschehen ist: ein Paradoxon! Katholische Verbindungen sind vielmehr „pro“-chronistisch, sie sind in der Zeit und mit der Zeit. Das erklärt sich aus der Grundlage einer katholischen Verbindung, die versucht im Einklang mit der Kirche Jesu Christi Gottes Willen auf der Erde zu  bejahen und in der Hoffnung auf ein Leben in Fülle die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, die ihr geschenkt wird, weiter zu geben. Eine katholische Verbindung in Heiligenkreuz muss den Ansprüchen genügen, die die Kirche an uns stellt. Diese Ansprüche subsumieren wir unter dem Prinzip Religio. Es war ein Akt des Zufalls, wie es viele bezeichneten und doch wahrscheinlicher ein Gnadenakt. Am Tage seiner Wahl genehmigte unser Hochwürdigster Herr Abt Maximilian Heim OCist die Gründung einer katholischen Verbindung in Heiligenkreuz.

Aus dem Prinzip Religio und dem Auftrag einer Verbindung erwächst uns in erster Linie auch die Sorge um den Nächsten. Da der Nächste an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz Benedikt XVI. in den meisten Fällen ein Student, Mönch oder Professor ist, dürfen wir davon ausgehen, dass es ein soziales Miteinander geben soll. Ein geeigneter Platz dieser Begegnung darf eben diese Verbindung sein. Ehemalige Studenten, die ihren Weg nicht in Heiligenkreuz fortsetzen dürfen aber nicht vergessen werden. Es stellt sich die Aufgabe diese am Miteinander in geeigneter Form teilhaben zu lassen. Ihnen steht der Besuch der Gemeinschaft offen. In einer katholischen Verbindung nennt man diese Nächsten Alte Herren oder Philister und das Miteinander versteht sich im Prinzip Amicitia verwirklicht.

Die Benedictina, das heißt die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. zu Heiligenkreuz ist eine Hochschule päpstlichen Rechts. Ihre Statuten richten sich nach den Vorgaben unserer Mutter Kirche, deren Sachwalter auf Erden der Papst ist. Als uns Ehre und Auftrag aus Rom ereilte änderte sich dadurch die Vergabe des Studienabschlusses. War die Hochschule zuvor eine zisterziensische Hochschule die nicht das Recht besaß das Magisterium zu verleihen und durch die Anerkennung der Studien von der Universität Wien ihren Studenten die Möglichkeit eines Wiener Universitätsabschlusses ermöglichte, so fiel durch die Übernahme der römischen Statuten die Hochschule nun unter das österreichische Gesetz für private Hochschulen. Die Sponsion der Hochschulabsolventen konnte in der Benedictina selbst begangen werden. Die Voraussetzung für ein wissenschaftliches Streben an der einzigen Zisterzienserhochschule der Welt waren seit 2007 gegeben. Das Prinzip Scientia, das einem katholischen Korporierten den lebenslangen Wissensdrang nahelegt hat seinen Anfang im Studium. 

Die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. ist ein Ausbildungszentrum für deutschsprachige Theologiestudenten. Neben den österreichischen Studenten finden naturgemäß auch deutsche und schweizerische Studenten und Studentinnen den Weg nach Heiligenkreuz zur Ausbildung. Aber auch aus vielen anderen Ländern der Welt, kommen Studenten, die sich dem Zisterzienserorden und der deutschen Sprache verbunden fühlen um sich dem Studium der Philosophie und der Theologie hinzugeben. Der Mensch ist in seiner religiösen Bindung an Gott auch immer ein politischer. Das politische Denken ist im Wortsinn und in seiner allgemeinen Bedeutung eng mit der Stadt verbunden, die schon in der Antike ein sozialer Ort war. Diese Tatsache ist im Prinzip Patria enthalten, das uns Christen auch immer mit der Gesellschaft verbindet in der wir leben. Die Verbindung in Heiligenkreuz hat somit allen Grund zunächst auf das unmittelbare Gemeinwesen zu schauen, in dem sie liegt: Österreich. Ein Blick auf größere Gemeinschaften soll aber nicht verschwiegen werden, zumal die Hochschule weit über Österreich hinaus wirkt und Anziehungskraft besitzt. Der Leitgedanke der Subsidiarität ist dem Cartellverband seit seiner Gründung nicht fremd, er ist vielmehr eines seiner unzerstörbaren Fundamente. Nicht zuletzt wegen seiner schon im 19. Jahrhundert gelebten grenzübergreifenden katholischen Solidarität. Waren doch Verbindungen des Cartellverbandes in den deutschen Ländern, die später das Deutsche Kaiserreich bildeten, im Österreichischen Kaiserreich und in der Schweiz gleichberechtigt und weitestgehend selbständig durch die vier Prinzipien verbunden. Das Korporationswesen besteht in der einzigartigen Form Mitteleuropas nur in den Ländern mit Jahrhunderte alter Tradition einer Art von Föderalismus. Dieser konnte sich auf dem Boden des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nationen bilden, weil die Macht im Reich nur bedingt vom Kaiser ausging, sondern vielmehr in der oligarchischen Struktur der beteiligten Staatsgebilde lag. Das Römische Reich war nach heutigen Gesichtspunkten weder ein Staatenbund, noch ein Staatenbündnis oder gar ein Bundesstaat. Es war ein Bund gemeinsam agierender staatlicher Gebilde jeglicher Konstitution. Das einende Element lag nur in der Person eines gewählten Kaisers, der christlichen Religion und in großen Teilen auch der Sprache. Dem Grundprinzip einer solchen Einigung steht das nationalistische und zentrierte Prinzip des Frankenreichs gegenüber, das in seinem Übergang zum Nationalismus jede freizügige Staatsauffassung zunichte machte. Ein in dieser Weise zentralisiertes Staatswesen zerstört auch die Einheit in Vielfalt des Korporationswesens, wie der Nationalsozialismus und jede nationalistische Bewegung in unseren Breiten zu beweisen scheint. Die Verbindungen und im besonderen die katholischen verdanken also ihre Identität und ihre Existenz der Geschichte des neueren Römischen Reiches, auch wenn sie sich erst nach dessen Selbstauflösung bildeten. In ihnen lebt auch heute noch ein Stück des mittelalterlichen Reiches weiter, das Europa über tausend Jahre Stabilität, Identität und Freizügigkeit gewährleistete.


 
Gründung

Erste Ideen zur Gründung einer katholischen Studentenverbindung gab es schon im Jahr 2002 als Daniel Krause und P. Alkuin Schachenmayr OCist gemeinsam mit den damaligen Priesteramtskandidaten und Rudolphiner Seminaristen Philip Tropf und Anselm Kleinelanghorst sich zu diesem Zweck trafen. Doch die Zeit dafür war noch nicht reif. Es sollten noch neun Jahre vergehen, bevor die Idee einer Verbindung an der Hochschule in Heiligenkreuz wieder ausgesprochen wurde. Diesmal hatte das Vorhaben von Anfang an viel Rückenwind, da sich in kürzester Zeit viele begeisterte Mitbegründer finden ließen. Die K.Ö.H.V. Neostadia zu Wiener Neustadt, in der schon einige Zisterziensermönche freundlich Aufnahme gefunden haben, gab dem Projekt den nötigen Elan, um das große Unternehmen zu starten. Nach einigen Vorgesprächen im kleinen Kreis, die auf der Neostaden-Bude im Neukloster stattfanden, wurde über ein Plakat zur konstituierenden Sitzung „Einer verehrlichen Katholischen Römischen Studentenverbindung San Ottensis Heiligenkreuz“ geladen. Diese Sitzung fand im Jagdsaal des Klostergasthofs Heiligenkreuz am 11.03.11 ab 20.00 Uhr statt. 

Teilnehmer an der Sitzung waren:

Aktive Gründer:  P. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Jonas BvBl ChW Nm RSA Sr Ne
  Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne XX1
  Maximilian Rupp ṽ Faust Baj
  Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne X
  Adrien Croizé ṽ Portos Ne XXX
  Christian Filipp ṽ Pascal Ne
   
Altherrengründer: Dr. Jürgen Scheicher ṽ Lacoste Ne Phil-X
  Wilhelm Foramitti ṽ Idefix Ne Phil-XX2
  Werner Felber ṽ Argus Ne
  P. Paulus Nüss OCist ṽ Fuchs-Fuchs Rup Aa Si
  Josef Augustinus Zemanek ṽ Kasimir Am Ca 
  Günther Wilhelm Hofmann ṽ Germanicus Ne 
   
Gründerfüchse:  David Manthey ṽ Moltke 
  Dirk Laurentius Hahn ṽ Piefke 
  Pius Rüegg ṽ Decimus 
   
spätere Ottonen:  DDr. Michael Gneist ṽ Almdudler Ne Phil-XXX
  Johannes Adensamer ṽ Israel V-B 
  Andreas Guganeder 
   
Außerdem:  Alfred Fischer ṽ Neptun Ne Phil-XX
  Josef Toman ṽ Dr. cer. Quasimodo Ne Phil-XXXX 
  Dir i. R. DI Paul Pfundner? NbW 
  fr. Christian Voithofer OSB 
  Mark Kalisch Cp 
  Herr Florian Martin Tloust 
  Pius Betschart 

 

Am 27. März 2011 wurden auf der ersten Receptionskneipe die Gründerfüchse recipiert. Diese  Einteilung in Gründer und Gründerfüchse wurde in Hinsicht auf den späteren Beitritt zum Cartellverband getroffen. Die Verbindung sollte aus dem Verband gegründet sein. Gründerfüchse wurden die Gründer genannt, die noch keine Cartellbrüder waren und spätestens bis zur Receptionskneipe den Beitrittswillen geäußert haben. Die meisten waren schon auf der konstituierenden Sitzung dabei. Sie waren bis auf Dirk Laurentius Hahn ṽ Piefke und fr. Christian Hahn ṽ Feldmarschall in ihrem letzten Semester und wurden am Gründungscommers, keine zwei Monate später geburscht. Die junge Verbindung sollte schnell auf ihren eigenen Beinen stehen. Es waren, neben den auf der konstituierenden Sitzung anwesenden, noch zusätzlich:

Benedikt Oswald ṽ Ben_o

fr. Johannes Wege OSB ṽ Fritze

fr. Christian Hahn ṽ Feldmarschall

Es waren 25 Anwesende bei der konstituierenden Sitzung, 12 Gründer (davon 9 Neostaden) und 6 Gründerfüchse. Damit war die Rolle der K.Ö.H.V. Neostadia in Wiener Neustadt für die neue Verbindung in Heiligenkreuz klar. Nicht nur, dass die Inititive zur Gründung ganz konkret in der Neostadenbude entstand, auch der weitere Weg sollte von Neostadia besonders personell und finanziell unterstützt werden. Eines war von Anfang an klar. Die Neue Verbindung sollte sich an den Prinzipien des Cartellverbandes orientieren, die wir in einer kurzen und damit unvollständigen Beschreibung grundlegend so verstehen:

Religio – katholisches Bekenntnis

Amicitia – Lebensfreundschaft

Scientia – Streben nach Wissen

Patria – Engagement in der Gemeinschaft und im Staat

Neben der wichtigen Aufgabe des freundschaftlichen Miteinanders unter den verschiedenen Studenten und den Professoren fand die Heiligenkreuzer Studentenverbindung wohl vor allem ihren Schwerpunkt in der religiösen Bildung zu Gunsten des Österreichischen und Deutschen Cartellverbandes. So wie jede andere Berufsgruppe auf ihrem wissenschaftlichen Gebiet dem Verband nützlich ist, stellt eine Theologenverbindung ihr Potential zur Verfügung. Die meisten Studenten der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz kehren nach dem Studium in ihre Heimat zurück, um dort pastorale Aufgaben zu übernehmen. Häufig werden es Orte sein an denen keine katholische Fakultät ist. Doch von Beginn an bahnte sich im Besonderen eine Zusammenarbeit mit anderen katholischen Studentenverbindungen an, die auch an katholischen Fakultäten sind. Gerade daher war die Freude groß, dass schon am Abend der konstituierenden Sitzung zahlreiche Meldungen von Cartellbrüdern in Deutschland und Österreich vorlagen, die dabei sein wollten, gab es doch im Vorfeld eine Aussendung als Information der kommenden Gründung. im Sommersemester 2011 zählten schon Alte Herren der Capitolina Rom, Alcimonia Eichstätt, Guestfalo-Silesia Paderborn, Cheruscia Würzburg, Silesia Bochum, Arminia Freiburg, Rupertia Regensburg und nicht zuletzt der Bajuvaria Wien, Amelungia Wien, Saxo-Bavaria Prag zu Wien und Aargau Wien zu den äußerst willkommenen Bundesbrüdern.

Die konstituierende Sitzung der „K.R.St.V. San Ottensis“ fasste diverse Beschlüsse. Es wurde der Name „Katholische Römische Studentenverbindung Sanctottensis“ festgelegt. Besondere Erwähnung fand dabei, dass der korrekte Gebrauch der lateinischen Sprache für die neue Verbindung identitätsstiftend sein sollte. Der Verbindungsname bezieht sich ganz auf den Seligen Otto von Freising. Er war der Ratgeber seines Vaters des Hl. Leopold (Markgraf Leopold III.) zur Gründung des Stiftes Heiligenkreuz, da er selbst 1132 in die Mutterabtei Morimond eintrat, deren Abt er 1138 wurde. Nur kurze Zeit später wurde er zum Bischof von Freising erwählt.

Otto von Freising wird heute als Seliger bezeichnet, da er, wie damals üblich in einem diözesanen Prozess heilig gesprochen wurde. Zu seinen Lebzeiten und auch noch hundert Jahre danach gab es noch keinen Unterschied in der Heiligsprechung durch den Heiligen Stuhl und der der Bischöfe. Vielmehr befand sich die Kanonisierung der Heiligen grundsätzlich noch an ihrem Beginn. Kirchenrechtliche Festschreibungen entwickelten sich erst im 13. Jahrhundert als verbindlich, sodass sich die von Rom kanonisierten Heiligen als bedeutender darstellten. Demnach entschieden sich die Gründer der heiligenkreuzer Verbindung zum lateinisch korrekten und kirchengeschichtlich annehmbaren Namen: Sanctottensis. Die wörtliche und maßgebende Übersetzung des deutschen: „dem-Seligen-Otto-von-Freising-zugehörig“. Die neue Verbindung fühlte sich also dem Seligen Otto zugehörig. Das darf im Sinne seines Lebens, seiner Abstammung und im gehörigen Maße auch seiner historisch-theologischen Aussagen gesehen werden. Die Reliquien des Seligen Otto, nach dem die Verbindung benannt wurde, befinden sich im Sakramentsaltar der Stiftskirche in Heiligenkreuz. Der Selige Otto von Freising verstarb zwar in seinem Professkloster in Morimond, seine Reliquien wurden jedoch später geborgen und nach Heiligenkreuz verbracht. Folgerichtig handelt es sich bei den Bundesbrüdern der Sanctottensis auch um „Ottonen“, die mit einem Augenzwinkern und vor allem im Sinne des Hl. Paulus im 1. Korintherbrief (1Kor 16,1) wie jeder andere Christ wohl auch als selig bezechnet werden dürfen. Selbstverständlich ist damit nicht gemeint, ein jeder Bundesbruder sei schon zu Lebzeiten zur Ehre der Altäre erhoben! In Anlehnung an das wichtigste Werk unseres Seligen Otto von Freising über die zwei Staaten, gemeint ist der irdische und der „göttliche Staat“, lautet der Wahlspruch: Christus vincit! So wird dieses Hauptwerk und dessen grundlegende Aussage des seligen Otto nicht im Sinne eines Paradieses auf Erden gedeutet, sondern, wie in der katholischen Kirche auch, in seiner eschatologischen Dimension, die das Heilswirken Gottes dennoch in der irdischen Geschichte erkennt. Christus siegt am Ende der Zeiten! Ein Wahlspruch, der auch sehr gut zur Neostadenfamilie passt: K.Ö.H.V. Neostadia -vincit veritas- und K.Ö.St.V. Veritas Baden -stets der Wahrheit treu-.

Erheblich größere Kontroversen löste im Namen jedoch der Titel aus. Die Katholische Römische Studentenverbindung sollte inhaltlich an die Liebe zu unserer Mutter Kirche und den Heiligen Stuhl, als auch an das historische europäische Staatengebilde des Hl. Römischen Reichs anknüpfen. Nicht in seiner ausschließenden und eventuellen hegemonialen Bedeutung, sondern viel mehr als ein Staatengebilde, mit ersten demokratischen und vor allem föderativen Elementen. Gab es doch gerade im Hl. Römischen Reich nahezu keine nationalistischen und kultur- bzw. sprachimperialistischen Bestrebungen. Nicht zuletzt mit dem Blick auf den Seligen Otto von Freising, der wie kaum ein anderer in seiner Person und seiner Familie wegweisend für ein europäisches christlich-katholisches gottgefälliges Staatssystem steht, war er doch der Stiefonkel des späteren Kaisers Friedrich II. Barbarossa. Damit verkörpert er weit über sein Leben hinaus auch unseren Wahlspruch der Einheit in der Vielfalt. 

Eine „europäische“ Verbindung hätte zu wenig Bezug zum Seligen Otto, eine römisch-katholische hätte unierte Komilitonen ausgeschlossen, eine österreichische träge zwar dem Gründungsort Rechnung, nicht aber deren Mitglieder, die aus vielen Ländern nur zum Studium nach Heiligenkreuz kommen. So wurde der Name Katholische Römische Studentenverbindung (K.R.St.V.) -mehrheitlich- Sanctottensis -einhellig- angenommen, nachdem ein Gegenvorschlag die Verbindung nach Heiligenkreuz „Sancrucensis“ zu benennen mit großer Mehrheit abgelehnt worden ist.

Die Farben wurden, einhellig befürwortet, dem Bernhardsband entsprechend rot-silber geschachten auf schwarzem Grund. Um das Band auf dem Habit der Zisterzienser und dem Colarhemd der angehenden Priester sichtbar zu machen sollte die Perkussion weiß sein. Es sind dies die Wappenfarben der Familie des Hl. Bernhard von Clairvaux. Jedenfalls werden sie ihm schon sehr früh zugeschrieben und im Zusammenhang mit Zisterzienserklöstern immer wieder verwendet. Der Orden der Zisterzienser hingegen hat ein anderes Wappen.

Der Zirkel, den wir von Cbr. Mag. Martin Steinwendner, LL.M. ṽ Meinhard S-B in liebevoller Weise präsentiert bekamen vereinigte die Buchstaben v,c und f, sowie S, O und X, P er hat allen sehr gut gefallen, so dass er einstimmig angenommenwurde.

Das Wappen, das sich in seiner Mantelform an das Papstwappen von Benedikt XVI. anlehnt wurde gut angenommen. Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung kam jedoch der Wunsch auf, das heutige Niederösterreich auf der (heraldisch) linken Seite mehr zu ehren, indem die Farben Blau und Gold dort aufscheinen. Die Löwen blau darzustellen fand jedoch nur drei Befürworter. Auch der eingeschobene blaue Balken mit einer goldenen Lerche fand keine Mehrheit, so dass das Wappen in der bestehenden Form einhellig angenommen werden konnte. Auch der Adler des Hl. Römischen Reiches mit dem Kreuzreliquiar des Stiftes und der goldenen Weltkugel wurde mehrheitlich angenommen.

 

 

Die Blasonierung des Wappens:

Das Wappenschild ist schwarz, golden ummantelt mit in zwei Reihen Rot und Silber geschachten bandrechten Balken: das Wappen des Hl. Bernhard. Im rechten Feld ist das rote Tatzenkreuz mit naturfarbener Schwurhand: das Wappen des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz. Im linken Feld sind zwei schwarze babenberger Löwen auf Gold: sie sollen auf den Seligen Otto von Freising und seinen Vater den Hl. Leopold III. hinweisen. Das Wappen ist Brustzier des schwarzen Adlers mit roten Waffen des Hl. Römischen Reiches. Der Adler hält in seinem rechten Fang die schwarze Kreuzreliquie im goldenen Reliquiar von Heiligenkreuz und im linken Fang eine goldene Weltkugel. Das Kreuz und die Welt weisen auf das bedeutendste Werk des Seligen Otto von Freising „Chronica sive Historia de duabus civitatibus“ (Die Geschichte der zwei Staaten) hin. Sie sind noch getrennt in den beiden Fängen. Im goldenen Spruchband steht der Wahlspruch „Christus Vincit“ (Christus siegt). Er weist auf den Kreuzessieg unseres Herrn Jesu Christi hin und verbindet damit das Kreuz mit der Welt.

Als Vorbild für den Deckel sollte uns das halbsteife Format der Neostadia dienen, das in schwarzem Samt mit goldener Biese, eingenähtem Bernhardsband und Lederschild angefertigt werden sollte. Für den Flaus in schwarzem Samt mit rot-silbernen Verschnürungen sprach sich auch eine Mehrheit aus. Die Notwendigkeit, in Rücksicht auf die Mönche, Bummler zu tragen wurde zwar äußerst knapp akzeptiert, sollte jedoch in der Folge zu neuen Mischformen führen. Es war mit Abstand das Thema, das die größte Kontroverse auslöste.

Zur Satzung sollte die Neostadensatzung auf Ottonen-Bedürfnisse angepasst werden. Der Österreichische Cartellverband war von Anfang an das Ziel der neuen Verbindung im Wienerwald und somit war es unerlässlich eine Fürsprache in den Gremien des Verbandes zu haben. Um als freie Vereinigung gemäß ÖCV-Satzung sofort in den Verband aufgenommen zu werden, bedurfte es, dass die Sanctottensis aus dem Verband gegründet werden muss. So war es klar, dass wir die K.Ö.H.V. Neostadia um ihre Hilfe bitten wollten. Dazu gab es zwölf Ja-Stimmen von den zwölf anwesenden Cartellbrüdern Neostadiæ. Doch die Hilfe der K.Ö.H.V. Neostadia sollte nicht durch ihre Fürsprache erschöpft sein. Die Neostadentage in Retz rückten näher, auf denen die Causa „Sanctottensis“ erörtert werden sollte. 

 

Als Gründungschargen wurden einstimmig gewählt:

X P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Jonas BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO!
XX Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! XX1 SO!
FM1 cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!
FM2  Mag. Christian Filipp ṽ Pascal Ne! SO!
XXX stud. med. Adrien Croizé ṽ Portos Ne! XXX SO!
XXXX I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! X SO!

Nach einigen kleinen Übereinkünften über den Mitgliedsbeitrag und die zuvor gegebene Zusage des Hwst. H. Abtes Maximilian Heim OCist zur Nutzung des Kellerstüberls als Bude schloss die konstituierende Sitzung der Sanctottensis um 23.03 Uhr, passend zum Datum: 11.03.11 um 11.03 h…

Sieht man die gemeinsame Geschichte der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz mit seinem Priorat Stift Neukloster und seiner Stiftspfarre an, so wird man vielleicht nur wenige Momente finden, in denen das Neukloster innovativ auf das große Stift eingewirkt hat. Einer dieser Momente war nun gekommen.

Die neue Verbindung in Heiligenkreuz hatte also im Sommersemester 2011 den Betrieb aufgenommen.  Damit das möglich wurde, gab es einige Neustädter Studenten, die sich in ihrer Freizeit immer wieder auf den Weg nach Heiligenkreuz machten und machen, um den dortigen Studenten die Struktur und das Leben einer Verbindung näher zu bringen. 

Doch welchen Status hatte die Sanctottensis in diesen Märztagen? In der Freude der Gründung und dem Elan der Gestaltung gab es kaum Gedanken an den rechtlichen Status, schließlich gab es keinen Fahrplan mit dem Titel „Gründung einer Verbindung leicht gemacht“. Anhand von elektronischer Rückmeldung einiger Farben- und Cartellbrüder erreichte uns die Meinung der couleurstudentischen Öffentlichkeit, die in den meisten Fällen sehr positiv ausfiel. Mit zwei Ausnahmen: So erklärte uns eine Mail mit einem zynischen Unterton, wie lächerlich und dumm die Symbolik der Sanctottensis sei und der „…formal eher dem Computerspiel, als der korrekten Heraldik entlehnte Wappenentwurf“ sei „überbestimmt“. Unser Engagement in der Gemeinschaft und im Staat als Ausdeutung des Prinzips Patria wurde dort als Ausgrenzung von polnischen Studenten gewertet. Der Vorschlag zur besseren Annahme war: „Prinzipiell wäre es wahrscheinlich am Gescheitesten, einen Österreichbezug in übernationaler Gesinnung herzustellen, aber ohne konkrete Reichs- oder Europaidee.“ Es gab also einen allgemeinen Diskurs in den die Ottonen und einige spätere Cartellbrüder des österreichische Cartellverband eintraten. Wenn auch die Begegnung mit den meisten Cartellbrüdern sehr erfreulich war, so kann nicht geleugnet werden, dass ein Teil der Diskussion durch Vorurteile und kuriose Reaktionen gezeichnet waren. Die Missstimmung die dabei am Rande entstand hätte durch ehrliche und wohlwollende Gespräche, aber auch durch eine etwas gebremste Kreativität der Gründer vermieden werden können.

Wenige Tage nach der konstituierenden Sitzung durften wir zuerst das Fuchsenband in Empfang nehmen, das uns die Rezeptionskneipe der Gründerfüchse am 27. März 2011 im Neostadenflaus ermöglichte. Die Gründerfüchse hatten also tatsächlich noch vor den Gründerburschen und Gründerphilistern ihr Band. Das Bundeslied existiert zu diesem Zeitpunkt schon in sechs Strophen, die wenig später durch die Otto- und Bernhardsstrophe ergänzt wurde.

Bei den Neostadentagen in Retz sollte sich die rechtliche Lage der Burschen des Seligen Otto entscheiden. Nach einer Besichtigung des größten Weinkellers von Österreich und einer Kreuzkneipe auf der Bude der ansässigen K.Ö.St.V. Rugia Retz ging der 2. April 2011 äußerst fröhlich zuende. Der 3. April war für die ernsthafteren Dinge vorgesehen. Der Cumulativconvent der K.Ö.H.V. Neostadia, deren Philister und Burschen die konstituierende Sitzung zahlenmäßig dominiert haben, wollte das geschlüpfte Küken unter seine Fittiche nehmen. So durften wir nach einer intensiven Sitzung den Schutz unserer Mutterverbindung gewahr werden. Der Cumulativconvent erkannte die gefassten Beschlüsse des 11. März 2011 an und definierte dadurch den Gründungstag der Katholischen Römischen Studentenverbindung Sanctottensis. Neostadia hatte ihre zweite Tochterverbindung gegründet.

Der rechtliche Status war nun klar: eine Gründung aus dem Verband bedeutete die Aufnahme in den Österreichischen Cartellverband als freie Vereinigung und das Recht auf eine Vollmitgliedschaft nach einem Jahr. Im Juni 2011 gab es schon 30 Ottonen. Da waren die Gründer, aber darüber hinaus schon vom ersten Augenblick am 11. März an auch Aktive und Alte Herren von der K.D.St.V. Alcimonia Eichstätt, der K.D.St.V. Cheruscia Würzburg und der K.D.St.V. Guestfalo-Silesia, wenn auch aus der Ferne. 

Doch noch vor dem festgesetzten Gründungscommers schwelte in den Reihen des Verbandes ein durch Gerüchte und Vorurteile genährtes Unbehagen gegenüber der neuen Verbindung. Der Antrag zur Aufnahme als frei Vereinigung sollte nicht angenommen werden, wenn der Titel der Sanctottensis weiterhin „römisch“ enthält -erzählte man sich-. Zwar gab es offiziell keine Weisung, doch wurde in allen Gremien des ÖCV diese Ansicht verbreitet, ohne informelle oder gar argumentative Anfragen an die gewählten Vertreter der Sanctottensis. Schon Anfang April 2011 wurde klar, dass ein Antrag an die Cartellversammlung nicht anerkannt würde. Daher hatte der erste Cumulativconvent am 29. April 2011 hauptsächlich den einen Tagesordnungspunkt zur Umbenennung, der die erst knapp zwei Monate alte Verbindung vor eine existentielle Zerreisprobe hätte stellen können. Doch war diese Causa zwar kontrovers geführt und denkbar knapp entschieden, im Inneren aber stärkte sie das Wir-Gefühl. Die Katholische Akademische Verbindung Sanctottensis hatte ihre Mitte gefunden. Jetzt erst war das gegossene Fundament tragfähig für die Zukunft. Sie fügte dem Wahlspruch des Cartellverbandes: „Im Nötigen die Einheit - Im Zweifel die Freiheit - Über allem die Liebe!“ das „Christus siegt!“ hinzu. Die Antragsfrist war verstrichen…

Der Gründungscommers lag vor uns, der im Bericht Gestalt annimmt:

Das Gründungsfestwochenende war anstrengend, aber schön. Alles hatte ein wenig den Charme des Provisorischen… Aber es war ein würdiges Fest! Den Beginn machte ein kurzer CC, auf dem die Namensänderung in „Katholische Akademische Verbindung“ Sanctottensis beschlossen wurde. Das ändert nichts an unserem Selbstverständnis, aber es gibt uns nicht mehr den Anschein eine „Exklusiv-Verbindung“ zu sein. Das war auch nie unser Anliegen…

Der Gründungscommers zeigte unsere Einmütigkeit. Zu den vier Prinzipien wurden kurze Reden von unseren Bundesbrüdern gehalten. Zur Religio begann P. Paulus Nüss OCist ṽ Fuxfux, dann hörten wir den Ausführungen unseres Aktiven FM2 Mag. Christian Filipp ṽ Pascal gespannt zu. Zur Scientia durften wir den großartigen Gedanken unseres AH MMag. DDr. Dir. Josef Zemanek ṽ Kasimir folgen und in einem vierten Höhepunkt AH MMag. Dr. Manfred Schilder ṽ Romulus liebenswerte Rede zur Amicitia lauschen. Es war ein sehr erhebender Moment in dem der brüderliche und akademische Geist der noch jungen Sanctottensis eindrucksvoll zum Ausdruck kam. Um die Zukunft muss uns nicht bange sein!

Am Samstag traten wir bei der Frühlingssoirée in Wiener Neustadt das erste Mal in der Öffentlichkeit auf. Schwer ist es jedenfalls nicht, mit unserem „Bernhardsband“, das Wappenband des Hl. Bernhard von Clairvaux, aufzufallen… Da heißt es: „Farbe bekennen!“

Höhepunkt sollte aber die Hl. Messe zur Gründung in der Kreuzkirche von Heiligenkreuz sein. P. Bernhard Vošicky OCist zelebrierte für uns den Festgottesdienst, in dem er uns die Worte des Hl. Bernhards, ans Herz legte: „pes vester, spes vestra!“ So wurden die nun „gemüts-“seligen Ottonen nach dem Einzelsegen mit der Kreuzreliquie und dem Bundeslied von der Hl. Messe in die Welt gesandt. Es war auch der Tag, an dem der Hwst. H. Abt vom Stift Heiligenkreuz P. Dr. Maximilian Heim OCist gebeten hat Ottone zu werden. Seine Aufnahme wird im kommenden Semester sein. Auch P. Prof. Bernhard Vošicky OCist wird uns ab dem nächsten Semester ein guter Beistand und Bundesbruder sein. Das Gründungsfest klang dann in einer wunderbaren Stimmung am abendlichen Klostermarkt aus und hinterließ einen beflügelnden Schwung für die Zukunft.

Für die Ottonen war der Himmel golden, doch hatten sich die Wogen der Vorurteile, die Heiligenkreuz latent einen gewissen Ultramontanismus unterstellten noch nicht gelegt. In der Arglosigkeit des Gründungssemesters hatten falsche Gerüchte bei der neuen Verbindung jedoch keinen Platz. Aber diese Einschätzung des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, seiner Hochschule und der K.A.V. Sanctottensis sollte später noch Auswirkungen haben. So fuhren die Ottonen nach Horn zur CVV, um dort zum ersten Mal auf einem commers des Cartellverbandes zu chargieren, wohl wissend, dass es noch zu keiner Abstimmung über die K.A.V. Sanctottensis kommen konnte. Es war ein schönes Fest, zumal es dabei nur um Repräsentation ging. Die Cartellbrüder interessierten sich sehr und bis in die tiefe Nacht erklärten wir das „Ottonenselbstverständnis“ in der Hoffnung auch Verständnis im Cartell zu finden. Waren unsere Farben und unser Auftreten von anderen Cartellverbindungen verschieden, so waren wir nicht müde unsere Gemeinsamkeiten zu feiern. Eine junge Verbindung im Spannungsfeld zwischen Identitätsfindung und Integration. Gab es auf der einen Seite die katholisch theologische Zukunft der Ottonen, traten ihr auf der anderen Seite die Skepsis und Angst einer rückwärts gewandten Mission, ja, einer modernen Inquisition, entgegen. Hatte man im Cartellverband eine große Ausdrucksfreudigkeit die Lebensfreundschaft in Szene zu setzen, so befürchtete man in Heiligenkreuz die über den Stiftshof rollenden Bierfässer, die die Ruhe des Stiftes störten. Kein leichter Weg auf dem schmalen Grad der Integrität zu wandern, ohne Befindlichkeiten auszulösen. Im ersten Couleursemester gab es noch die Kraft des Neuen, die dem Heiligenkreuzer Bund elektrisierte, doch auch vermochte, den Kurs der Verbindung zu stören. Als die Ottonenchargen dann auf ihrem ersten Cartellcommers beim Auschargieren neben dem üblichen Gruß die Corona segneten wechselte die Alarmanzeige einiger Alter Herren des Cartellverbandes auf Rot. ‚Hatte man nicht schon immer gesagt, dass diese Heiligenkreuzer aus dem finsteren Mittelalter kommen?‘ Es war der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Der Verbandsvorstand wurde alarmiert. Auch wenn ein Aufnahmeantrag frühestens im darauffolgenden Jahr möglich war, war die Stimmung dafür nun sehr getrübt. 

Nach der Rezeptionskneipe für die Gründerfüchse (27. März 2011) fand die Branderungskneipe (14. April 2011) statt auf der bereits das Bernhardsband die Ottonenbrust schmückte. Am 29. April 2011 auf dem Gründungscommers konnten und mussten die Gründerfüchse schon geburscht werden, sollten sie noch als Chargen zur Verfügung stehen. Ausnahmen bildeten Bbr. Christian Hahn ṽ Feldmarschall, der im Noviziat in Geras war und Bbr. fr. Johannes Wege OSB ṽ Fritze, der sich wegen seiner Aufgaben im Kloster zurückzog. Die Maibowlenkneipe am 18. Mai 2011 im Garten des Leopoldinums war ein voller Besuchererfolg, bei dem der spätere erste Philistersenior Prof. DDr. Thomas Stark ṽ Kraftikus Vc das erste Mal an einer Veranstaltung Sanctottensis teilnahm. Zudem feierten mit uns auch einige Theresianen aus Wiener Neustadt und die schon zum Gründungscommers anwesende C.Ö.M.St.V. Pannonia zu Eisenstadt eine Mädchen Studentenverbindung, die annähernd die Prinzipien des Cartellverbands teilt. 

Neue Füchse mussten gekeilt werden, die die Verbindung in die Zukunft führten. Ein Kontakt zu den aktuellen Studenten bestand aber nur über das Stift. So kam die Reception von fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher SO gerade recht, doch hatte er sein Noviziat ab 14. August 2011 noch vor sich. Während des Noviziats ist es nicht erlaubt und nicht sinnvoll den Studentenalltag mit zu machen, so dass während des Noviziatsjahres ein „Couleurfreijahr“ geboten ist.

Am 29. Juni 2011 wird die amtliche Zulassung der Sanctottensis von der BH Baden zugestellt. Ein weiterer Cumulativconvent am 7. Juni 2011 wählte unter anderem das neue Chargenkabinett des Wintersemesters 2011/12 und damit des 2. Couleursemsters.


 

2. Couleursemester 2011/12

X

P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO!

XX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! X; NCV-XX SO!

FM

cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!

XXX

cand. theol. Dipl. Verw. Wirt (FH) Dirk Laurentius Hahn ṽ Piefke SO!

XXXX

I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! FM; NCV-X SO!

Stdf.

Adrien Croizé ṽ Portos Ne! XXXX SO!

Ein Philisterchargenkabinett sollte der nächste Cumulativconvent im Wintersemester 2011/12 bestimmen. Die von der K.Ö.H.V. Neostadia adaptierte Satzung, Geschäftsordnung und Ehrengerichtsordnung wurden einstimmig angenommen. Ein Freundschaftsband, das der Senior gekreuzt trägt sollte auf Beschluss dieses Cumulativconvents der Mutterverbindung einer verehrlichen K.Ö.H.V. Neostadia von Seiten der Tochterverbindung die Ehre geben. Zum Tausch der Senioratsbänder sollte es dann erst später kommen.

Am 8. Juni 2011 gab das Semesterprogramm eine Zipftausch-Kneipe an und am 19. Juni durfte der Gründungssenior P. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny seine Priesterweihe feiern. Das erste Semester ging seinem Ende zu und hatte trotz der Kritiker wunderschöne Programmpunkte. Durch die schnell steigenden Mitgliedzahlen gestärkt gingen die Ottonen selig in die ersten Semesterferien.

Die Antrittskneipe sah eine fröhliche Schar seliger Ottonen. Auf dem Cumulativconvent konstituierte sich die Altherrenschaft. So brachte die Wahl des Conventes die ersten Philisterchargen hervor:

Phil-X

Prof. DDr. Thomas Stark ṽ Kraftikus Vc! SO!

Phil-XX

Revs. Mag. Wilhelm Foramitti ṽ Idefix Ne! XX2 SO!

Phil-XXX

Gem.R. Mag. Christian Filipp ṽ Pascal Ne! SO!

Phil-XXXX

Gschf. Mag. Harald Braunstein ṽ Saldo Ne! SO!

Das Wintersemester 2011/12 zeichnete sich besonders durch die großartigen Vorträge aus, die der Fuchsmajor Maximilian Rupp ṽ Faust Baj SO wunderbar organisierte und in der Benedictina bewarb. Die Vortragenden waren Dr. Andreas Unterberger, der ehemalige Chefredakteur der Presse, der damalige Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP), der Philistersenior Prof. DDr. Thomas Stark ṽ Kraftikus Vc SO und Gschf. Managing Director Mag. Berthold Baurek-Karlic ṽ Gallileo Dan. Der erste Leopoldicommers begründete die Tradition der  Winterstiftungsfeste.

Am 19. Oktober 2011 erreichte uns die Nachricht des Sekretärs des Cartellverbandes Karl Wolfgang Schrammel ṽ Marc Anton F-B Kb, die die „hohe(n)Vertreter e.v. Neostadia und e.v. Sanctottensis“ zu einem von der Verbandsführung beschlossenen Gespräch einlud. Am 28. November 2011 wollten „viele Mitglieder der Verbandsführung“ mit den Vertretern der beiden Verbindungen „verschiedene Fragen besprechen“. Das Gewitter, das sich über der noch jungen Verbindung zugezogen hatte entlud sich nun. Das erste Mal in der Geschichte des Cartellverbandes musste eine aus dem Verband gegründete Verbindung der Verbandsführung Rede und Antwort stehen, bevor sie den Antrag, als freie Vereinigung aufgenommen zu werden, stellen durfte. Schon die Begrüßung war unterkühlt, doch die Befragung hatte dann zeitweise die Züge eines Tribunals über die Verbindung und das Stift Heiligenkreuz. So hatten einzelne Mitglieder der Verbandsführung die Angst vor einer „Mission“ durch die Ottonen und das Stift Heiligenkreuz. Ein Stein des Anstoßes sah man auch in der Segnung der Corona durch die Chargen beim Auszug vom CVV-commers in Horn. So wurde im Beisein des Verbandsseelsorgers I. Dr. Gernot Wisser SJ ṽ Dino Am AIn und anscheinend unter dessen Zustimmung vom Senior und Priester P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl ChW Nm RSA Sr Ne SO das Versprechen verlangt, nicht mehr zu segnen. Dieser versprach niemanden zu segnen, der es nicht wolle. Nach dieser Sitzung waren aber endlich die Wogen soweit geglättet, dass ein normaler Umgang mit dem Verband möglich war. Es dauerte nurmehr ein Semester bis der Antrag als freie Vereinigung in den Verband aufgenommen zu werden gestellt werden konnte, ohne eine Ablehnung befürchten zu müssen.

Unter den Ottonen war die Verunsicherung in diesen Tagen groß, welche Maßnahmen zu treffen wären. Ist es richtig dem österreichischen Cartellverband beizutreten? Hatte man nicht mit der Namensänderung genug geopfert? Wo sollte die Grenze sein, die nicht mehr überschritten werden könne? Diese Fragen beschäftigten die Ottonen und schweißten sie im Letzten zusammen. Durch den Druck von außen einte sich die Verbindung und blieb auf dem Weg in den Cartellverband, obwohl auch andere Verbände lockten.

Dank des Fuchsmajors cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj SO konnte auch am Leopoldicommers unser Verbindungsgebet den Beginn des commerses gebetet werden. Die künftige Haltung der Ottonen zur Unteilbarkeit des Verhaltens auf commersen, Conventen und im couleurstudentischen Alltag war unumkehrbar festgelegt. Ein seliger Ottone sollte authentisch an jedem Ort und in jeder Situation sein. Weder legt er beim commers seine sittlich christliche Tugendhaftigkeit ab, noch frönt er dem Heuchlerischen, Frömmelnden. So wie er sich auf geselligen Veranstaltungen fröhlich und fidel beteiligen kann ohne die häßliche Fratze der Zügellosigkeit und Tölpelei zu zeigen. Ein eigener Comment wurde schon zu Beginn ersehnt, so dass vorläufig der alte Cheruskercomment aus Würzburg adaptiert wurde. Für die Zukunft sollte gelten: bewart das Gute und verwerft das Schlechte! Ein SO-Comment kann es nur geben, wenn die passenden und schönsten Regeln angenommen werden und die zu Asche zerfallenen Gesetze der Farblosigkeit verworfen werden. Der 108. Studententag in Innsbruck war für die Neostaden, mit denen die Ottonen unterwegs waren, kein durchgehend vom cartellbrüderlichen Geist erfülltes Wochenende. Häufig wurde ein über das bei älteren Cartellverbindungen übliche Knattern hinaus dem Cartell nicht gerecht werdendes Verhalten gezeigt. Die Sanctottensis hielt aber ihren Kurs und fast als ob man die bisherigen Beschlüsse unterstreichen wollte bestimmte der Wahlconvent nahezu dieselben Chargen für das kommende Sommersemester 2012 dem 3. Couleursemester wie zuvor. Nur Adrien Croizé ṽ Portos Ne SO war im Studium so eingebunden, dass der Consenior Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne SO die Standesführung von ihm übernahm.


 
3. Couleursemester 2012

X

P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO!

XX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! X; NCV-XX SO!

FM

cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!

XXX

cand. theol. Dipl. Verw. Wirt (FH) Dirk Laurentius Hahn ṽ Piefke SO!

XXXX

I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! FM; NCV-X SO!

Stdf.

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! X; NCV-XX SO!

 

 

Nach den aufregenden Semestern der Gründung kam die K.A.V. Sanctottensis nun in eine Phase des personellen und praktischen Aufbaus. Zugleich lag noch immer ein Dunst der Enttäuschung über die anfängliche Ablehnende Haltung des Cartellverbands über den Köpfen. Die Gründerfüchse waren in ihrem letzten Studiensemester oder schon aus Heiligenkreuz in ihre Diözesen zurückgekehrt und standen daher nicht als Chargen zur Verfügung. Die Aktivenchargen waren fast gänzlich aus Wiener Neustadt und mussten zu jeder Veranstaltung mit dem Auto anreisen. Ein Hindernis, das eine Verbindungsgründung in Heiligenkreuz überhaupt erst nötig gemacht hat. Einiges musste in diesem Semester wieder improvisiert werden. Ein gedrucktes Programm gab es nicht. 

Neben dem hocherfreulichen Couleurbesuch aus dem Cartell bereitete uns auch ein Alter Herr aus Wr. Neustadt sehr große Freude schon am 17. März durften wir unser großes Wappen von Harald Peters ṽ Honoré Ne entgegen nehme, das seither unsere Bude ziert. Ein Vortrag von Dr. Claus Raidl, ṽ Roland Baj, Präsident des Generalrates Österreichischen Nationalbank zum Thema „Ethik in der Wirtschaft“ begeisterte die Ottonen im Jagdsaal des Stiftsgasthofes. Noch mehr Gäste durfte die SO am 18. April um 19.30 Uhr empfangen. Der Vortrag zum Thema „Beamen“ von Univ. Prof. Dr. Anton Zeilinger ṽ Toni M-D AIn Quantenphysiker und Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen für seine Forschungen brachte auch den Hwst. H. Altabt Gregor Henckel von Donnersmarck in den Jagdsaal. Seit diesem Sommersemester bürgerte sich der unverplante regelmäßige Donnerstagsstammtisch ein, wenn er Anfangs auch nur alle zwei Wochen stattfand. Diese Regelmäßigkeit zeigte schon bald Früchte. Unser lieber Bbr. Dr. Harald F. Zehetgruber ṽ Descartes F-B SO bekam das Bernhardsband auf dem 1. Stiftungsfestcommers am 29. April 2012 und belebte durch inovative und originelle Ideen unseren Verbindungsalltag.

Der Couleurbummel über den Klostermarkt am 1. Mai war mit seinen zwei Aktiven Chargen in Couleur ein unvergleichlich persönliches Ereignis. Aber es wurde der lang ersehnte Antrag an die Cartellversammlung in Leoben gestellt. Dieser wurde am 18. Mai 2012 angenommen. Die K.A.V. Sanctottensis zu Heiligenkreuz war freie Vereinigung des österreichischen Cartellverbands. Die Aufnahme in Leoben war sehr freundlich. Sowohl die K.Ö.St.V. Glückauf als auch die K.Ö.St.V. Kristall waren sehr angenehme Gastgeber und es war eine Freude in Leoben zu sein, zumal einer der Programmpunkte eine Führung durch das Biermuseum in Göss war. Natürlich ging keiner ohne ein Glas des goldenen Stoffes vom Fass aus dem Haus. Mit den Neostaden hatten wir ohnehin einen guten Stand an der Bar. Das Wort vom „Saufmönch“ kann allerdings nicht bestätigt werden, egal was seither in Leoben behauptet wird! Schon am Wochenende der Cartellversammlung wurde auf der Bude der Glückauf das Wappen mit dem Wappenband des Hl. Bernhard der Sanctottensis enthüllt.

In diesem Semester durften wir in sehr vertrauter Runde einem Vortrag des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung Cbr. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle ṽ Tristan Le AIn zum Thema „Schreckgespenst geistlose Universität. Die Notwendigkeit der Geisteswissenschaften“ lauschen. Mehr noch, trotz Werbung waren wir nur acht Bundes- und Cartellbrüder, so dass der Vortrag in einem trauten Gespräch endete. Ein wunderbarer Abend, bei dem das persönliche Miteinander in den Vordergrund rückte.

Am 14. August 2012 legte unser Fuchs fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher SO seine zeitliche Profess ab, und konnte so mit seiner Fuchsenzeit beginnen. Das Semester endete mit der Chargenwahl, die das Chargenkabinett ursprünglich nahezu beließ. Der Scriptor musste ausgetauscht werden, da Bbr. Dirk Laurentius Hahn ṽ Piefke SO, also der letzte der anwesenden Gründerfüchse zum weiteren Studium nach Linz wechselte. In den Semesterferien tauschte noch zusätzlich der Senior P. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl ChW Nm RSA Sr Ne SO seine Charge mit dem Fuchsmajor Bbr. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj SO.


 
4. Couleursemester 2012/13

X

cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!

XX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! XXXX; NCV-XX SO!

FM

Pfr. P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO! Merk!

XXX

Pfr. P. MMag. Paulus Nüss OCist ṽ Fuchs-Fuchs Rup! Si! Aa! SO! The! Verb.-Seel.

XXXX

I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! XXX; NCV-X SO!

Noch bevor das Semester begann, meldete der Kandidat für den kommenden Vorort Florian Tursky ṽ Æneas sein Interesse an einem Gespräch mit der Sanctottensis in Heiligenkreuz. Leider kam es dann nicht dazu. Auch eine Einladung zum Ausschuss des Neustädter Cartellverband ereilte uns von der dreifachen Charge I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! XXX; NCV-X SO! XXXX. Auch wenn diese Meldungen nicht wirklich der Rede wert waren, vermittelten sie dennoch das Gefühl einen Schritt vorwärts gekommen zu sein - ein Rad in einem funktionierendem Mechanismus „Cartellverband“ zu sein. Wenn dieses Rad auch immer noch klein und eher bedeutungslos war, griffen seine Zähne und es begann sich zu drehen. 

Das Wintersemester 2012/13 lag vor uns und die Ungeduld einen zweiten Schub zu erhalten war groß. Schon hörte man vereinzelte Stimmen, dass die Partikularität einer Theologenverbindung im CV nicht gebraucht würde. Sicher war es nie der Gedanke der Gründer unter sich bleiben zu wollen. Schließlich war die überwiegende Mehrheit der Bundesbrüder keine Theologen, doch war jedem klar, dass an einer Theologischen Hochschule auch Theolgiestudenten zu Füchsen würden. Niemand hat sich gegen Einflüsse von außen gewehrt. „Porta patet, magis cor“ ist unter dem Hwst. H. Abt Mag. Dr. Maximilian Heim OCist ṽ Babenberg zum inoffiziellen Leitwort des Stiftes Heiligenkreuz geworden. Das Ideal einer Cartellverbindung gibt schließlich auch eine größtmögliche Promiskuität auf und es wird immer eine Aufgabe der Ottonen bleiben diese anzustreben. Der Sinn stand in diesem Semester allerdings auf Zuwachs. Und reziprok zu der beginnenden Akzeptanz im Cartellverband sank die Aktionsenergie der inzwischen zwei Jahre im Amt befindlichen Chargen. Auf deutsch hieß das, die Luft war noch nicht heraus, aber sie entschwandt langsam. Auf dem Leopoldicommers hatte sich der Hwst H. Abt Maximilian Heim angesagt. Endlich sollte er das Ehrenband erhalten, das ihm schon lange angetragen wurde, vom österreichischen Cartellverband genehmigt und in seiner besonderen Art mit goldener Perkussion schon vorlag. Der Herr Abt kam leider nicht rechtzeitig von einer Reise zurück, dass die Bandverleihung verschoben werden musste. Es war aber auch ohne die besondere Ehrenbandverleihung ein sehr schöner Abend. Im Jahr 2012 gab es nur zwei Bandverleihungen und keine Reception.

So kam der 110. Studententag im Jänner in St. Pölten, auf dem sich die Bande sowohl zur Mutterverbindung Neostadia, als auch zur Patronanzverbindung Bajuvaria stärkten. Die SO! gehörte schon langsam zum Bild und wurde nun seltener mit Argwohn betrachtet. Sie wurde in die große Cartellfamilie aufgenommen, auch wenn sie noch etwas kantig und ungeschliffen daher kam. Im Sommersemester dürfte die K.A.V. Sanctottensis „den Antrag“ stellen, wie es die nach uns gegründete Europa-Kopernica Graz auch in Anspruch nähme. Die absoluten Zahlen sprachen auch für die Heiligenkreuzer: es gab schon über fünfzig Mitglieder, es fehlte nur noch immer an Aktiven Burschen vor Ort. In jedem Fall wurde es also Zeit für neuen Schwung, den uns das nächste Sommersemester bringen sollte.

Die Chargenwahl für das Sommersemester 2013 ergab aus Mangel an Aktiven das gewohnte Bild mit einem kleinen Tausch beim Quästor und Scriptor, doch mit diesem Semester hatte die K.A.V. Sanctottensis die Talsohle durchschritten.


 
5. Couleursemester 2013

X

cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!

XX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! FM; NCV-XX SO!

FM

Pfr. P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO! Merk!

XXX

I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! NCV-X SO! 

XXXX

Pfr. P. MMag. Paulus Nüss OCist ṽ Fuchs-Fuchs Rup! Si! Aa! SO! The! Verb.-Seel.

1 Das Problem, das er beschreibt war das sonderbare Vorgehen des Cartellverbandes während der Zeit der Gründung und als freie Vereinigung des Cartellverbandes fast ausschließlich nur mit ihm über Belange der Sanctottensis zu kommunizieren. Selten gab es einen direkten Informationsaustausch, so dass sich viele Aussagen und Auffassungen missverständlich verschärften und Vorurteile gebildet werden konnten. 

Das 2. Stiftungsfest wurde am 20. April im Klostergasthof von Heiligenkreuz gefeiert. 

Ein Besuch des Stiftungsfest der K.D.St.V. Cheruscia in Würzburg brachte uns einen Zuwachs von vierzehn Bundesbrüdern. Alte Herren und Aktive Cherusker waren begeistert von der Neugründung in Heiligenkreuz und wollten dem Bund beitreten. Unter den Würzburger Ottonen durften wir sogar den Alten Herrn und langjährigen Philistersenior Cherusciæ Univ.-Prof. Wolfgang Weiß ṽ Caruso Oe-D ChW SO begrüßen, der in der fränkischen Kirchengeschichte an der Universität Würzburg seine Professur hat. Sie alle folgten dem Bundesbruder Matthias Nowak, der schon seit dem ersten Couleursemester begeisterter Unterstützer der Sanctottensis war. 

Die Cartellversammlung in Alpbach war sehr gelungen. Obwohl es nicht zur Vollaufnahme der K.A.V. Sanctottensis kam oder gerade deshalb konnten die anwesenden Ottonen das Fest genießen. Die Anwesenheit eines Mönchs aus Heiligenkreuz beeindruckte die Jugend des Ortes so sehr, dass unsere Aufnahme in Alpbach wesentlich freundlicher war, als es andere Cartellbrüder aus dem österreichischen Osten erfahren durften. Das Volk in den Bergen ist durchaus wehrhaft. In Alpbach durften wir auch den neuen Verbandsseelsorger Pfr. P. Mag. Michael Christian Robitschko OSB ṽ Stephanus ErG begrüßen, der die schwierige Situation unserer Gründung vergessen machen sollte. Leider konnten auf der Cartellversammlung nicht alle Anträge behandelt werden, so dass ein Termin im Wintersemester für eine weitere CVV in Innsbruck anberaumt wurde.

Die Vorträge des Semesters waren sehr interessant, doch fielen unglücklicher Weise zwei von ihnen aus. Nur der Vortrag am 13. Juni von P. Leo Maasburg über das, „was wir von Mutter Theresa lernen können!“ war ein voller Erfolg und brachte uns zahlreiche interessierte Zuhörer auf die Ottonenbude. Ein Schlüsselmoment der Sanctottensis, da zu diesem Vortrag auch viele freie Studenten der Benedictina anwesend waren, die ihre Berührungsängste mit der neuen Verbindung verloren. Am 8. Juli erhalten wir unsere Fahnenspitze - ein Faksimile der Heiligen Lanze.

Am 13. Juli 2013 heiratete unser Senior Maximilian Rupp ṽ Faust Baj SO seine liebe Braut Elisabeth und führte so die Ottonen-Tradition fort, die einen Senior nicht aus dem Amt lässt, bevor er nicht zum Priester geweiht oder verheiratet ist.


1 Dr. Jürgen Scheicher, In: Vincit Veritas, Die 150. Ausgabe; Nr. 150. S. 8, 2014.


 
6. Couleursemester 2013/14

X

cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!

XX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! XXXX SO!

FM

Pfr. P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO! Merk!

XXX

I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! SO! 

XXXX

Pfr. P. MMag. Paulus Nüss OCist ṽ Fuchs-Fuchs Rup! Si! Aa! SO! The! Verb.-Seel.

Die Chargen blieben noch immer im Amt und am Aufbau der katholischen Studentenverbindung in Heiligenkreuz wurde weiter gearbeitet. Der ersehnte Durchbruch an der Hochschule war durch das engagierte Auftreten des Fuchsen fr. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO geschafft. Innerhalb der ersten Wochen des Semesters durften wir zehn Receptionen feiern. Auf der Incipit-Kreuzkneipe mit unserer Cartellfamilie der Neostadia und der Veritas in Baden werde cand. theol. Martin Schwerdt ṽ Veit und Br. cand. theol. Diego Lopez Jansa CRVC ṽ Paracelsus recipiert. 

Die Rezeptionskneipe am 25. Oktober beendet endgültig die Aktivennot: Es werden noch acht Spefüchse rezipiert: stud. theol. Oleh Klofa ṽ Stefan, Fr. cand. theol. Christian Voithofer OSB ṽ Trimalchio, Fr. stud. theol. Philipp Maria Brachtendorf OT ṽ Panton, stud. theol. Clemens Harnisch ṽ Chip, stud theol. Marcel Urban ṽ Chap, stud. theol. Johannes Lackner ṽ Gewaltikus stud. theol. et cand. OCist Clemens Winter ṽ Koloman, stud. theol. Florian Schirmer ṽ Barbarossa.

Dem Wunsch, der den Ottonen bei der Gründung statt einer Fahne eine Standarte zusah, konnte bis dahin nicht entsprochen werden. Die Anschaffung einer Fahne, die leicht genug für Wallfahrten sei, stand auch schon lange auf dem Wunschzettel; dieser sollte nun in Erfüllung gehen. Am 15. November 2013 konnte die vorläufige Verbindungsfahne in der Stiftskirche durch den seligen Ottonen Hwst. H. Abt Maximilian Heim OCist v/o Babenberg in Anwesenheit der Neostadenchargen gesegnet werden. Die Ottonenfahne war wie so einiges bei den seligen Ottonen einzigartig für den Cartellverband. Sie zeigt auf der rechten Seite das Ottonenwappen, das von der Farbenstrophe umrahmt ist. Auf der linken Seite ist frei nach dem kleinen Ottonenwappen ein leicht gedrehtes silberweißes Kreuz auf schwarzem Grund zu finden. Der Hintergrund ist ein rotes Quadrat, wie es im Bernhardsband zu finden ist. Auf dem Querbalken steht der Schriftzug „K.A.V. Sanctottensis“ vom Bernhardsband gerahmt. In der heraldisch linken oberen Ecke befindet sich noch einmal der Wappenadler. Die Fahne ist aus zwei Gründen quadratisch. Zum einen spiegelt es das geschachtene Band wider, zum anderen ist es eine Homage an die Schweiz und den Schweizer Studentenverein. Die jährliche Teilnahme an der schweizerischen Studentenwallfahrt zur Gottesmutter von Ziteil und der Marianische Schutz derselben ist im Programm der Sanctottensis verankert. 

Am 27. November findet die Branderung von fr. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO statt, die in einem umgekehrten Bierstaat endet. Das Kirchenjahr endete bei uns mit einem Sissiabend mit Filmvorführung. Wir hatten derweil nicht mehr allein unsere Fahne, sondern darüber hinaus das vom Senior Maximilian Rupp ṽ Faust Baj SO organisierte Senioratsschwert, das am 6. Dezember vorgestellt wurde und der Sanctottensis schon viel Bewunderung unter den Aktiven im Cartell brachte. Die Ottonen sind längst bekannt dafür, das sie aus dem grauen Cartellalltag eine spannende Schau der Freundschaft und der gelebten Tradition machen kann, wie es so viele andere Cartellverbindungen in ihrer Weise schon lange schafften. Die katholische Cartellwelt ist so bunt wie das Leben. Der Advent schenkte uns noch viel Besinnliches. Neben dem Adventmarkt-bummel mit Ausklang bei Weihnachtsgeschichten und Feuerzangenbowle hatten wir noch ein Weißwurstfrühschoppen und vor Weihnachten noch einen lyrischen Abend, der auf Anregung von Bundesbruder fr. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO eingeführt wurde und sich „Holzzeit“ nennt.

Der 112. Studententag in Salzburg war sehr arbeitsreich. Der amüsante Höhepunkt war die kurzfristig anberaumte Gegenkandidatur unserer lieben Schwesterverbindung der K.Ö.St.V. Veritas Baden zum Vorort, die einen Achtungserfolg von 15 Stimmen brachte. Natürlich wurde die favorisierte K.Ö.St.V Rudolfina Wien gewählt.

Am 9. Jänner erhält Cartellbruder cand. theol. Tobias Georg Fehn ṽ Emeritus Cp als Verkehrsaktiver das Bernhardsband. Und Thomas Ackermann ṽ Constantin wird an der Excipitkneipe recipiert.


 
7. Couleursemester 2014

X

cand. theol. Maximilian Rupp ṽ Faust Baj! SO!

XX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! SO!

FM

Pfr. P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO! Merk!

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fr. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO!

XXXX

I. Robert Pfisterer ṽ Pythagoras Ne! SO! 

BW

Martin Schwerdt ṽ Veit SO!

Christus siegt! Die K.A.V. Sanctottensis steht wohl unter dem Schutz unseres Herrn und Meisters. Das Semester, das uns den langersehnten „Antrag“ an die Cartellversammlung in Baden bringen sollte fing mit viel Schwung an. Die Vorbereitung für die Aufnahme der K.A.V. Sanctottenssis als Vollmitglied in den Österreichischen Cartellverband auf der CVV in Baden am 3. Juni 2014. Bedarf einiger Vorbereitung.

Am 9. März findet die Incipit-Kneipe statt auf der stud. theol. Vadym Glukhan ṽ Theodor recipiert wird und fr. cand. theol. Malachias Roland Sorg OCist ṽ Tier AIn wird verkehrsaktiv. Am Josephsfest findet eine Damenkneipe statt.

Der Vortrag am 20. März von Militärkurat P. Raphael Kaspar OSB Mönch im Stift St. Paul im Lavantal über die Militärseelsorge in Syrien fand auf der Ottonenbude statt. Er wurde von einem Gefreiten einem Alten Herren des MKV begleitet. Der Vortrag war interessant und gibt bemerkenswerte Eindrücke aus dem Leben des ehemals im Ausland stationierten Bundesheeres wieder. Schon am 22. März gab das Programm eine Holzzeit zum Thema „Frühlingserwachen“ an. Hier erfuhren wir auch von Bundesbruder fr. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO was es mit dem Kasten und dem Senioratsschwert „wirklich“ auf sich hat.

Was es mit dem Senioratsschwert auf sich hat…

„Das Schwert wurde im Dezember des Jahres des Heiles 2013 vom Senior Maximilian Rupp ṽ Faust als Senioratschwert angeschafft. Er bestellte es via Internet bei einem Händler, der eigenen Angaben zufolge seine Schwerter stets nach dem Vorbild der sogenannten „Tubal-Kaijn-Klingen“ fertigen ließ. Nach Genesis 4,22 ist Tubal-Kaijn der Ur-ur-ur-ur-urenkel des Adam. Er ist der erste Mensch, welcher die Metallverarbeitung ausübte. Um einen biblischen Verbindung zu haben, nannten die ersten Kreuzritter ihre Klingen nach dem ersten Schmied der Menschheit: Tubal-Kaijn. Das Schwert hat die Jahreszahl 1099 als Aufschrift - 12-13 Jahre vor dem Geburtstag des Seligen Otto von Freising.“

Was es mit dem Kasten auf sich hat…

„Vom Mai 1719 bis 1720 unternahm der 55. Abt des Stiftes Heiligenkreuz im Gefolge einer kaiserlichen Gesandtschaft nach Konstantinopel eine sechzehn monatige Pilgerreise ins Heilige Land. Von einem syrischen Händler mit dem Namen Abin far Kala – der Abt erwähnt ihn in seinen Tagebüchern – erwirbt der Hwst. H. Abt Robert Leeb neben einer angeblichen Mumie die Samen der Kabbala. Die Kabbala ist der Baum des Lebens im Paradiesgarten, der nach der Vertreibung des Menschen verdorrt sein soll. Im Jahre 2012 stellte sich heraus, als man die Mumie dem Wiener Stadtmuseum zur Verfügung stellte, dass diese eine Fälschung war -wobei anzumerken sei, dass gefälschte Mumien diesen Alters sogar kostbarer sind, als die echten, die es in weitaus größerem Ausmaß auf dem Markt gibt-. Nach seiner Ankunft im Stifte Heiligenkreuz pflanzte Abt Robert Leeb aus Dankbarkeit die Samen in den Klausurgarten. Überraschenderweise wuchs daraus ein Baum, der zwischen 1880-1890 einem schweren Gewitter zum Opfer fiel. Ein Blitz fuhr direkt in die Krone und spaltete den Baum in zwei Hälften. Auf Wunsch des damals regierenden Abtes wurde daraus ein Kasten für die Prälatur getischlert. Ganz im damals üblichen altdeutschen Stil. An welchen Orten der Kasten aufgestellt wurde ist unbekannt. Im Jahr 2014 schließlich wurde er von Mitgliedern der K.A.V. Sancottensis im Möbeldepot des Klosters entdeckt und auf die Ottonenbude gebracht. Seitdem dient dieses altehrwürdige Stück dem Verbindungshaus als Couleurschrank.“

Der Klostermarkt mit Couleurbummel endete in diesem Jahr mit dem zweiten und dritten Teil der Sissitrilogie. Am 2. Mai  fand die Branderungsprüfung und die Branderung von stud. theol. Johannes Lackner ṽ Gewaltikus SO, stud. theol. et cand. ocist. Clemens Winter ṽ Koloman SO und stud. theol. Florian Schirmer ṽ Barbarossa SO statt. P. cand. theol. Johannes Wege OSB ṽ Fritze SO und cand. theol. Martin Schwerdt ṽ Veit SO legen ihre Burschenprüfung ab.

Nur einen Tag später am 3. Mai fand das 3. Stiftungsfest statt, auf dem wir viele Chargierte aus dem Cartell begrüßen durften: e.v. K.a.V. Danubia Wien, e.v. K.Ö.St.V. Traungau Graz, e.v. K.Ö.St.V. Veritas Baden, e.v. K.Ö.H.V. Neostadia Wr. Neustadt und ev. K.A.V. Merkenstein Wien im EKV. Die Festrede hält der Brandfuchs cand. theol. Martin Schwerdt ṽ Veit SO. stud theol. Johannes Cavelius ṽ Liturgicus Treverensis wird recipiert, cand. theol. Martin Schwerdt ṽ Veit SO und P. cand. theol. Johannes Wege OSB ṽ Fritze SO geburscht und der verdiente Cartellbruder Alter Herr Harald Peters ṽ Honoré Ne erhält endlich das Band der SO. Es gab wohl selten einen so schönen Ausklang im Korporationswesen als diesen, bei dem Ottonen und Gäste ausgelassen und fröhlich den Abend - im Sinne des Wortes - verklingen lassen. 

Am 10. Mai hörten wir den Vortrag von Ewald Stadler über „das Menschenbild der EU“. Wir befanden uns im europäischen Wahlkampf und Ewald Stadler MdEP stellte sich mit seiner neuen Partei der ReKo (Reform-Konservative) vor, die die christlichen Aspekte in den Mittelpunkt stellen wolle.

Wäre im Jahr 2013 auf der CVV in Alpbach die Defensio des Antrags unausweichlich gewesen, gab es im Jahr 2014 in Baden nicht nur wegen des Tagungsortes ein Heimspiel. Endlich konnten die Ottonen beginnen ein fröhliches Studentenleben auch nach außen zu repräsentieren ohne den Argwohn zu fürchten. Der Neostaden-Philistersenior und Bundesbruder Dr. Jürgen Scheicher ṽ Lacoste Ne Phil-X SO beschreibt es so: „Heute ist die SO Vollmitglied und eine aktive und gern gesehene Verbindung. Sie ist eine im positiven Sinne originelle Verbindung mit Alleinstellungsmerkmal.“2  Man ist versucht hinzuzufügen, dass das Alleinstellungsmerkmal die SO nicht mehr zum Aussenseiter macht, sondern dank des Cartellverbands zum „bunten Vogel“ in schwarz-weiß! 

Die LVIII. CVV in Baden nahm uns am Samstag dem 31. Mai ohne Fragen zum Antrag mit einer Ent-haltung einmütig als 48. Verbindung in den Cartellverband auf. Der Umzug der Chargierten ging durch die Innenstadt von Baden in den Kurpark und die seligen Ottonen chargierten flankiert von zwei Mönchen mit Blumenbouquets in den Verbindungsfarben. Eine Homage an den Schweizerischen Studentenverein und dessen jährliche Cortège beim Zentralfest. Dem Gottesdienst stand der Apostolische Nuntius Cartellbruder Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen ṽ Flühm Bri HR Leo vor. Der Abschlusscommers am Abend im Casino verklang donnernd im Badener Kurpark. Die Sanctottensis war mit einer starken Fuchsia und zahlreichen Alten Herren vertreten. Danach fanden sich noch einige Ottonen auf der Bude der Badenia ein. Der Tag dieses Freundschaftsvertrages von Baden hatte erlösende Freude ausgelöst, die wir mit dem Cartell feiern wollten. Der Consignationscommers sollte am Fronleichnamstag, dem 19. Juni 2014 stattfinden. Nach der Abstimmung wurde auf der Cartellversammlung dazu geladen. 

Am Morgen des 19. Juni chargierte die K.A.V. Sanctottensis zum ersten Mal bei der Fronleichnamsprozession in Heiligenkreuz. Am Nachmittag begann der commers. Die Chargierten kamen von der K.Ö.H.V. Neostadia, der K.a.V. Bajuvaria, der K.Ö.St.V. Traungau Graz. Zudem hatten wir die Bürgerwehr von Kronach da, die uns mit Trommelspiel und bestem Gesang den Abend versüßte. Bis weit in die Nacht feierten wir unsere neue Verbundenheit mit 47 katholischen farbentragenden Studentenverbindungen Österreichs. Es war ein romantischer Abend unter den Bäumen vor der Ottonenbude, dessen Bilder uns noch lange im Gedächtnis bleiben. Der Vorort Austria Innsbruck hatte wegen eines Beer-Pong-Turniers und der Deutschen Cartellversammlung keine Zeit für die neueste ÖCV-Verbindung. 

Die Couleurkarte, die zum Consignationscommers erschien war sehr inhaltsgeladen. Grundlegendes Thema war natürlich die Aufnahme der K.A.V. Sanctottensis Heiligenkreuz in den ÖCV. „Die Couleurkarte stellt in erster Linie ein Tor da, durch das der Weg in den Farben unserer lieben K.A.V. Sanctottensis führt. Der Fluchtpunkt dieses Weges ist das Kreuz, das in Form der Kreuzreliquie von Heiligenkreuz gleichzeitig über dem Tor thront. Das Tor ist im gotischen Maßwerk gebaut und somit auf die Lebenszeit des Seligen Otto von Freising, dessen Namen die Verbindung trägt, verweisend. Nebenher ist es auch ein Hinweis auf sein wichtigstes Geschichtswerk die ‚Chronica sive Historie de duabus civitatibus‘ (Weltchronik oder die Geschichte der zwei Reiche). Das Tor wird von zwei Säulen gehalten, die mit dem Bernhardsband, also dem Band aus dem Wappenschild des Hl. Bernhard von Clairvaux umschlungen sind: Das Band e. v. K.A.V. Sanctottensis. Auf den Sockeln der Säulen steht das Datum und die Uhrzeit des feierlichen Beginns der Zusammenarbeit mit dem ÖCV in grün-goldenen Ziffern. Über dem Kapitel erheben sich beidseitig zwei ‚Wachhäuschen‘ in dessen Giebeln auf der einen Seite die Buchstaben SO für ‚Sanctottensis‘ und auf der anderen Seite CV für ‚Cartellverband’ zu lesen sind. Die restliche Symbolik ist dem Verbindungswappen und dem Wappen des Cartell-verbands entnommen. Da sich einige Symbole überschneiden, sind sie nicht doppelt ausgeführt. Unter dem Kreuz steht der Wahlspruch der Verbindung: ‚Christus vincit‘ (Christus siegt). Rechts und links neben dem Kreuz stehen zwei Fackeln, deren Schein sechsstrahlig ist. Eine Anspielung auf die beiden Sterne des CV-Wappens. Sie werden von zwei schwarzen Löwen gehalten. Die Löwen stellen im Ottonenwappen die beiden Babenberger dar, die für Heiligenkreuz bedeutend waren: Der Heilige Leopold als Gründer und sein Sohn der Selige Otto von Freising als Initiator des Stiftes Heiligenkreuz. Im Schutz des Torbogens unter dem Kreuz steht mittig der Adler des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nationen, der in beiden Wappen gleichermaßen die ‚europäische‘ Dimension zeigt. Genau gesagt ist es der Adler des Hl. Reiches, nennt sich doch das spätere hl. Römische Reich zu Zeiten des Seligen Otto von Freising noch ‚Sacrum Imperium‘. Das ‚Römisch‘ wird erst hundert Jahre später zugefügt. Noch viel später bekommt der Adler nach dem Vorbild des Byzantinischen Kaiseradlers den zweiten Kopf im 15. Jahrhundert. Er hat rote Fänge, wie bei der Sanctottensis und das Christusmonogramm ‚XP‘ (Chi Rho) als Brustwehr, wie beim CV-Wappen. Der Adler wird umrahmt vom Wappen von Heiligenkreuz, dem roten Kreuz auf goldenem Grund mit Schwurhand, und dem kleinen Wappen der K.A.V. Sanctottensis, dem silbernem Kreuz auf schwarzen Grund, wie auf der Verbindungsfahne mit dem roten Kreuz bewehrt. Zentral steht der Name der Verbindung in schwarzen Buchstaben mit goldenem Schatten. Das erste Mal mit dem Zusatz ‚im ÖCV‘. Durch das Kürzel des Öster-reichischen Cartellverbands ziehen die drei goldenen Bänder der Dreifaltigkeit. Der Weg wird vom Cartellverband gesäumt, der somit auch der Weg der K.A.V. Sanctottensis ist. Die Farben des Cartellverbandes sind die den Gründerverbindungen K.D.St.V. Aenania München und K.D.St.V. Winfridia Breslau zu Münster gleichen Farben Grün und Gold. Im grün-goldenem Saum des Weges steht das Chronogramm: ‚aDsIt nobIs DoMInVs IesVs‘ Die großen Buchstaben bezeichnen somit das Jahr 2014 in Römischen Ziffern (M=1000 D=500 V=5 I=1) Übersetzt heißt es: ‚Sei mit/bei uns, Herr Jesus!‘ Neben dem ‚CV‘-Saum weisen die Zirkel der Urverbindungen einiger Gründer aus dem ÖCV auf die Verbindungen, die die Sanctottensis von Anfang an unterstützt haben: (nach ÖCV-Reihenfolge) e.v. Patronanzverbindung K.a.V. Bajuvaria und unsere Mutterverbindung e.v. K.Ö.H.V. Neostadia. Den Ottonen-Zirkel sucht man vergebens: Der Sinn der Couleurkarte ist es, selber auf dem Weg mit dem Zirkel zu unterzeichnen! Der unübliche Titel des ‚Consignationscommers‘ bezeichnet das eigentliche Geschehen. Die Katholische Akademische Verbindung Sanctottensis ‚zeichnet mit‘ (…verantwortlich…) mit dem Cartellverband. Es ist ein gemeinsamer Weg, den wir in eigener Verantwortung miteinander gehen! Die Promotion, die ‚bekannt macht‘ oder ‚verkündigt‘ ist in diesem Fall nicht aussagekräftig genug… Der Beginn dieses Weges wird durch das Fronleichnamsfest gleichsam als Schwelle gekennzeichnet.“ 3

Die Chargen des Wintersemesters zeigten den langersehnten Umbruch zu wirklichen Aktivenchargen aus Ur-Ottonen. Sie wurden schon am 19. Juni gewählt.

X

fr. cand. theol. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO!

XX

cand. theol. Florian Schirmer ṽ Barbarossa SO!

FM

cand. theol. Martin Schwerdt ṽ Veit SO!

XXX

stud. theol. Johannes Lackner ṽ Gewaltikus SO!

XXXX

cand. theol. Tobias Georg Fehn ṽ Emeritus Cp! SO! 

BW

P. cand. theol. Christian Voithofer OSB ṽ Trimalchio SO! (bis 10.10.2014)

BW1

stud. theol. Oleh Klofa ṽ Stefan SO! (bis 10.10.2014)

BW

stud. theol. Marcel Urban ṽ Chap SO! (ab 10.10.2014)

 

Zudem wurde das Philisterchargenkabinett neu gewählt:

Phil-X

Pfr. P. MMag. Vinzenz Kleinelanghorst OCist ṽ Savigny BvBl! ChW! Nm! RSA! Sr! Ne! SO! Merk!

Phil-XX1

Revs. Mag. Wilhelm Foramitti ṽ Idefix Ne! XX2 SO!

Phil-XX2

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! NCV-XX SO!

Phil-XXX

fr. cand. theol. Malachias Roland Sorg OCist ṽ Tier AIn! SO!

Phil-XXXX

Univ. Ass. Mag. Michael Hintersteininger ṽ Pfeiferl Ne! SO!

Der Ottonen-Comment sollte nun endlich druckreif werden. Zu diesem Zwecke hub unser Senior fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher SO an, eine Komission zu bilden, die schon in den Semesterferien mit ihrem Werk begann. Alle, die Interesse bekundeten, wurden eingebunden, so dass sich eine bunte Grundlage und damit ein Arbeitsexemplar des Ottonen-Comments ergab. Dieser sollte bis zum Cumulativconvent des Sommersemesters 2015 seine zeitliche Gültigkeit bekommen. Dann könne man über Änderungen abstimmen, um so den SOC zu ratifizieren. Es wäre ein Mosaikstein in der zu erarbeitenden Propyläen Sanctottensis, die dem Fuchsen den Zugang zur Heiligenkreuzer Corporation erleichtert.


Dr. Jürgen Scheicher, In: Vincit Veritas, Die 150. Ausgabe; Nr. 150. S. 8, 2014.

3 Erklärung in der Aussendung der Couleurkarte an die Ottonen.


8. Couleursemester 2014/15

Das 8. Couleursemester stand von Beginn an im Zeichen des Comment. Die Gebräuche, der sich die Sanctottensis annahm waren das Beste und Gefälligste was den Ottonen gefiel. Vornehmlich von den Verbindungen die der SO am nächsten standen. Es wurden aber auch einige alte Bräuche anderer Studienorte bzw. Verbindungen aufgegriffen und wiederbelebt. Darunter fällt der Brauch der sog. „Damenkerze“ aus dem Prager Comment. Diese extra Kerze ist zu entzünden, sollten eine oder mehrere Damen auf der Bude anwesend sein. Unser Senior fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher hat neben seinem Talent Spefüchse zu akquirieren auch eine besondere Begabung Comments und Riten zu gestalten und zu Papier zu bringen. Die sagenumwobenen Entstehungsgeschichten liefert er meist mit:

Der Salamander simplex, wie er gewöhnlich bei den Ottonen gepflegt wird, hat seine Wurzeln auf einen vergilbten Stück Papier, welches im Kasten gefunden wurde. Darauf war eine Art Feierlichkeit – „wie man thut mit Gemaesz und Getraenck zu loben dero Obrikkeith – aufgeschrieben, dessen weiterer Sinn, wegen des fehlenden Kontextes nicht rekonstruiert werden konnte. 

Der SOC (Sanctottensis-Comment) hatte neben den üblichen drei Hauptteilen, des Gesellschaftscomments, des Kneipcomments und des Chargiercomments einen spezifischen Erzcomment Sanctottensis zu verzeichnen. Dieser lehnt sich an das christliche Ideal der Quaternionen an, die zwar erst nach der Zeit des Seligen Otto auf die biblische und somit heilige Zahl Vierzig hinweisen wollte, die jedoch auch im gotischen Gedankengut sehr wohl verwurzelt ist. Quaternionen führten die gesamte feudale Gesellschaft auf zehn mal vier gleiche Stände zurück.

Die Quaternionen Sanctottensis oder auch der Erzcomment Sanctottensis frei nach einem überlieferten Spruch über das römischen Reich von 1422:

 

Laßt hochfart und neyt, das ist mein rat, 
So wirt auch nicht entzogen das, 
Als ich in eyner Cronick laß,
Wie lublich begabt sie teutsche zunge,
Der grunt und der ursprunge 
Will ich ertzelen, ob ich kann.
Myt denn ertzamte heb ich ann,
Der achten sindt, die ich kenne.
Drey kurchargen, die ich nenne:
Eystett, paderborn und wyrtzburch
Und darzu der consenior vor vienne.
Als senior blücher das geviell,
Die gewalt sullenn habnn in der cantzley
Ir teutschen, merckt diese krey,
Doch yglicher in seyner provintz.
Noch sind mer redlicher printz.
Die macht nach keyserlichen stat:
Faust das marschalckamptte in hat,
Der truchseß ist savigny 
Der von pfeiferl soll kamerer sein.
Denn vierdenn nennen ich euch basz:
Edler pincerna pythagoras.
Welenn ein den man kronen soll,
Wer in darzu tut gevallen wol:
Das heyst ein kunig der Romisch kronn,
Den sollen wir pillich haltten schonn
Mit aller unnser gehorsame.
Altzeit Senior ist sein name:
Doch das er sey teutscher zungen,
Sust menigklich ist der wal verdrungen.
Er soll seyn streng, gerecht und frum,
An geverde gleicher schirmung.
Und setzen die cristenheydt in frydt.
Des sullenn ym geholffenn seyn seine gleder.
Die dem bundt do sind bekant,
Die myr ertzeygent sindt bekant,
Darauff des bundtes grund ist gesetzt.

  
 

 

Seit diesem Wintersemester, in dem auch eine Commentkomission zu weiteren Ergebnissen kam, konkretisierte sich der schriftliche Comment Sanctottensis, um in die weitere Erprobungsphase zu gehen. Das Seniorat von fr. Konrad Ludwig ṽ Blücher sollte ein sehr erfolgreiches werden. Die Verbindung war reif für andere Einflüsse und das bewahren der wertvollen Grundgedanken. Immer mehr konnten wir uns etablieren.

Durch den Fuchsmajor Martin Schwerdt ṽ Veit wurden auch die Zügel der Fuchsia wieder fester in die Hand genommen. Eine Fuchsengeneration wuchs heran, die in der harten Realität getestet und erprobt wurde. Wer den Kampf gewann stieg gestählt zur Burschenehre auf. Von manchen Fuchsen mussten wir uns nach beidseitiger Prüfung verabschieden - Fuchsenzeit ist Probezeit… 

Die Stimmung bei den Seligen Ottonen erreichte einen Höhepunkt, der noch lange anhalten sollte. Die Gründer waren erleichtert den Staffelstab weiter geben zu können und sich langsam aus der "actio" in die "contemplatio" zu begeben. Das ist und war sicher auch theologisch zu verstehen, da uns der Beistand immer mehr tragen sollte, wie wir allen, die mit uns verbunden sind zunehmend unser Gebet anbieten wollten. Eine Theologenverbindung hat eben auch Aufgaben, die von einer anderen Verbindung nicht zwingend erwartet werden können. Liebe Cartellbrüder im CV und liebe Kartellbrüder und -schwestern im EKV, aber auch liebe Farbenbrüder und -schwestern im SchwStV, seid sicher, dass wir an euch im Gebet denken! 

In diesem Semester hatten wir auch häufig sehr guten Besuch aus Graz und Linz. Eine verehrliche K.Ö.St.V. Traungau Graz und eine verehrliche K.a.V. Austro-Danubia Linz hatten einen intensiven und guten Wahlkampf um die Nachfolge des Vorortes einer verehrlichen Rudolfen Wien.

Der Studententag in Graz ermittelte in einem äußerst knappen und spannenden Finale Linz als Sieger. Somit hieß unser neuer Vorortspräsident Mag. Christoph Seel MSc ṽ Fuchur. Unsere Hochachtung dem zweiten Sieger Martin Kaplans ṽ Queen Mum. Es waren schöne Tage in Graz beim 114. Studententag, die uns noch lange erfreuten. 


 
9. Couleursemester 2015

 

 

X

fr. cand. theol. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO!

 

XX

cand. theol. Florian Schirmer ṽ Barbarossa SO!

 

FM

cand. theol. Martin Schwerdt ṽ Veit SO!

 

XXX

stud. theol. Johannes Lackner ṽ Gewaltikus SO!

 

XXXX

cand. theol. Tobias Georg Fehn ṽ Emeritus Cp! SO! 

 

BW

stud. theol. Marcel Urban ṽ Chap SO!

 

Im 9. Couleursemester wurde mit dem gleichen Chargenkabinett die bewährte Linie fortgesetzt. Zur Incipit-Kneipe durften wir schon fünf neuen Füchsen das silberne Band überreichen: Patrik Krizmanic ṽ Πυρος, Leonhard Skorczyk ṽ Lux, Johannes Moravitz ṽ Don Juan, Boris Zillen ṽ Wulfila und Thomas Gaber ṽ Morus. Im April feierten wir eine Damenkneipe mit unserem liebreichen Damenflor. Mussten wir doch von vielen Abschied nehmen, da sie nun erfolgreiche Absolventen des Kurses zur Theologie des Leibes waren. Es war eine wunderschöne Zeit und immer wieder ein Segen solch anmutige und fromme Damen auf unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen. Das galt auch für die äußerst gelungene Kreuzkneipe mit einer wohllöblichen C.Ö.M.St.V. Pannonia Eisenstadt auf unserer Bude. Der Platz reichte schon zu Beginn nicht aus, um den zahlreichen Gästen, Kartellschwestern und Cartell- und Bundesbrüdern eine komfortable Teilnahme zu ermöglichen. So wanderten wir in den großen Saal aus. Nach der Kneipe ging der Gesprächsstoff nicht aus, so dass wir erst spät den Weg nach Hause fanden.


Unsere Allgemeinen Convente, beziehungsweise unsere Vorträge wurden immer attraktiver. Es zahlte sich aus eine ganze Leibfamilie damit zu beauftragen sich um die Vorträge zu kümmern. Unser aller Dank gilt dafür Maximilian Rupp ṽ Faust, dessen Ideen häufig ungewöhnlich, aber gerade deshalb erfolgreich sind. Im März hörten wir einen interessanten Vortrag über "Auseinandersetzungen zwischen Bartellern und Schlagenden" von niemand geringerem, als von unserem ÖCV-Generalsekretär Mag. Karl Wolfgang Schrammel ṽ Marc Anton. Er zog viele Hörer an, die sich über das Verhältnis der farbentragenden Studenten untereinander erkundigen wollten. Im April boten wir erstmalig auch ein vom ÖCV gefördertes BA-Seminar an: "Ritterorden - Männerbünde des Mittelalters". Am 30. April fand dann die langersehnte Einweihung der erweiterten und renovierten Hochschule statt. Was konnte es schöneres für einen Ottonen geben, als an einer erneuerten Benedictina sein Studium fortzusetzen?! Wir waren selig! So konnten wir nach den segensreichen Eröffnungsfeierlichkeiten in der Anwesenheit und dem Schutz unseres Cartellbruders Christoph Kardinal Schönborn OP am darauffolgenden Tag ein ausgelassenes Fest zum Klostermarkt zu feiern. Danach blieben uns nur wenige Tage zum ausspannen, bevor das Veranstaltungskarussell wieder fahrt aufnahm. Am 7. Mai hörten wir von P. DDr. Lic. Justinus Christoph Pech OCist, warum uns etwas an unserer Privatsphäre liegen sollte, die im Zeitalter des Internet nur all zu leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.

Das sich anschließende Wochenende stand im Lichte unseres 4. Stiftungsfestes. Zahlreiche Besucher durften wir willkommen heißen: aus Würzburg schickte eine verehrliche K.D.St.V. Gothia drei Chargierte in den Wienerwald, aus Wien kam eine verehrliche K.Ö.St.V. Nibelungen zu uns, der MKV war durch eine verehrliche K.Ö.St.V. Franzensburg Mödling vertreten und unsere Mutter eine verehrliche K.Ö.H.V. Neostadia zu Wiener Neustadt schickte auch ihre Vertreter ins "Geäst". Es war wieder einmal ein rauschendes Fest, das auch im Ausklang auf der Bude kein Ende finden wollte. Nach der sonntäglichen Hl. Messe durften wir den Tag in einem gemütlichen, inzwischen schon traditionellen Weißwurstfrühstück ausklingen lassen. Die Füchse waren fleißig und niemand musste auf das leibliche Wohl lange warten. Ein weiterer Fuchs, Thomas Schellnast ṽ Arion, der an der FH in Eisenstadt studiert, wurde rezipiert und bereicherte damit unser Fächerspektrum. Als MKVer war er schon in vielen studentischen Angelegenheiten firm.

Nach einem weiteren Vortrag über das Thema „Prinz – Soldat – Priester: Georg Prinz von Bayern (1880-1943) und Friedrich Alfred Prinz von Sachsen- Meiningen (1921-1947)“ von Dr. Norbert Nemec, der sehr hörenswert war, fuhren einige Aktive zur LIX. CVV nach Krems. Unter dem Vorort Rudolfina wurde Krems als Veranstaltungsort der Jahreshauptversammlung der ÖCV-Verbindungen ausgewählt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Antrag der neu gegründeten katholischen Hochschulverbindung Maximiliana Linz als freie Vereinigung in den ÖCV aufgenommen zu werden und die Errichtung einer Arbeitsgemeinschaft für die Generationengerechtigkeit. 

Nach ermüdenden Verhandlungen in den Sitzungen der CVV, nach der überraschenden Ablehnung des neuen Beitragssystems für den Altherrenlandesbund Niederösterreich durch die Aktiven und nach ersten zaghaft beginnenden Diskussionen für ein neues Grundsatzprogramm gab es eine kleine Donauschiffahrt mit der MS Prinz Eugen. Anschließend klangen wir auf den Buden und in den Lokalen der Wein-& Studentenstadt Krems sowie beim Steiner Weinfest aus.

Die Höhepunkte der Cartellversammlung bildeten am Samstag der Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Veit Krems, der anschließende Festumzug durch Krems und am Abend der Festcommers im Stadtsaal.

Nach der CVV war das Semester noch lange nicht vorbei. Es folgten noch der Hochschulausflug, eine NCV-Kreuzkneipe, die Excipit-Kneipe und selbst in den Ferien das Leopoldina Sommerfest, das Liborifest mit Commers in Paderborn und nicht zuletzt das Schweizer Zentralfest. Am 15. August 2015 legte unser lieber P. Mag. Konrad Maximilian Ludwig ṽ Blücher seine feierliche Profess ab.


10. Couleursemester 2015/16

 

X

cand. theol. Johannes Lackner ṽ Gewaltikus SO!

 

XX

cand. theol. Marcel Urban ṽ Chap SO!

 

FM

P. Mag. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO!

 

XXX

cand. theol. Andreas Metzger ṽ Agremon SO!

 

XXXX

fr. Georg M. Winter OCist ṽ Koloman SO!

Das zehnte Couleursemester zeigte sich als ein innovatives Semester. Der vierte Senior unserer lieben Sanctottensis war cand. theol. Johannes Lackner ṽ Gewaltiges, der in diesem Semester seinem Ruf folgte und für das Erz(fürst)bistum Salzburg in das Priesterseminar Leopoldinum wechselte. In seinem Seniorat wurden, wie zuvor bei P. Mag. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher einige weichen gestellt und wunderschöne Comments entwickelt. So durften wir uns nach langem Ringen um den Sport in der Verbindung  auf den ersten  "Dies Athleticus" freuen. Eine beachtliche Gruppe von Bundesbrüdern, Spefüchsen und Couleurdamen machte sich daran das Regelwerk des neuen-alten Trendsports Croquet zu lernen und praktisch umzusetzen. Ein äußerst gelungener schöner Herbsttag, der als Initial für hoffentlich noch viele Croquetturniere gelten kann! Vergelt's Gott unserem lieben Alten Herren Harald Zehetgruber ṽ Descartes nebst Gattin für die hervorragende Einführung in den weißen Sport!

Schon bald danach fand die langersehnte Wienexkursion statt, in der wir, zu Gast im Nationalrat, von Cartellbruder Baj hervorragend geführt wurden. Am Abend durften wir den weltbekannten Melodien des "Weißen Rössl am Wolfgangsee" lauschen. Ein gelungener Tag in der Hauptstadt.

Der Leopoldicommers war wieder einmal der couleurstudentische Höhepunkt des Wintersemesters im Klostergasthof. Die Festrede über den Seligen Otto von Freising von P. Mag. Rupert Maria Fetsch OCist war sehr hörenswert. Er brachte uns unseren Namenspatron anhand unserer Prinzipien näher und ließ uns uns einige Aspekte des Seligen erkennen, die ihn uns noch näher brachten. Denkwürdig war der Sommers auch, weil zwei sehr liebe und engagierte Gäste der SO das Bernhardsband erhielten: P. Mag. DDr. Prof. Alkuin Schachenmayr OCist ṽ Minuskel und Wolfgang Seper ṽ Sarastro. Zu den zahlreichen Bundesbrüdern gesellten sich mindestens ebensoviele Kartellbrüder des MKV, die zur Bandverleihung ihres Alten Herren Sarastro nach Heiligenkreuz kamen. Daher war auch der Ausklang noch sehr stimmungsvoll und dauerte an.

Gesprächsthema Nummer Eins war jedoch die neue Vortragsreihe "contra - unsere Meinung kennen wir ja schon!", die von unserem Redenmeister Maximilian Rupp ṽ Faust vorbereitet wurde. Schon vor Beginn dieser erstaunlichen Vorträge wurde viel über diese neue Art der Allgemeinen Convente gesprochen und beratschlagt: konnten wir das Unbekannte verarbeiten? Haben wir genug Erfahrung, die uns in einem vernünftigen, freundlichen Miteinander die aufeinanderprallenden Meinungen und Weltanschauungen begreifen lassen? Kurz: die Nervosität wuchs - wahrscheinlich auf beiden Seiten… Doch dann der erste AC "Staat und Kirche" von Nico Alm auf der Bude e.v. K.Ö.St.V. Veritas Baden. Es war ein sehr interessanter Vortrag, in dem uns Nico Alm, versuchte darzulegen, warum er für eine strikte Trennung von Staat und Kirche ist. Vor allem könne er die politische Bevorzugung von religiösen Gemeinschaften nicht gut heißen. Er selber sei ein Atheist. In einer interessanten Diskussion kam man sich dann aber doch näher, so dass nach einem hoch philosophischem Diskurs der gegenseitige Respekt gewürdigt wurde und in ein sehr freundliches und amüsantes Miteinander mündete. Von diesem Pilotprojekt begeistert durften wir noch den AC Gunkl erleben, der in ähnlicher Weise attraktiv in langen Diskussionen in kleineren Gruppen endete. Der AC Denkanstöße

 

Der 116. Studententag in Linz stand ganz im Zeichen des neuen Grundsatzprogramms des Cartellverbands. Zu ihm waren im Jänner auch die Alten Herren eingeladen worden, um mit den Aktiven gemeinsam um die Worte zu ringen, die uns am besten in der Öffentlichkeit beschreiben und darüber hinaus für uns ein Leitfaden sein können, der uns Orientierung bietet. Die seligen Ottonen, die dabei waren konnten ihr Fachwissen im Religion-Prinzip und in der Gruppe, die sich mit Familienpolitik befasste anwenden. Die Gespräche liefen alle sehr konstruktiv, sodass sich das Ergebnis sehen lassen kann. Unsere Internetseite www.sanctottensis.at gab den genauen Wortlaut schon vor der Abstimmung unter den Prinzipien wieder. Die Zeit in Linz war nicht vertan, sie brachte uns das, was uns der Cartellverband bringen soll: Einheit in Vielfalt und nicht wie böse Zungen manchmal behaupten "Einfalt in Vielheit"… Allen beteiligten Vorortspräsidien danken wir für den langen Atem.

Auf Wunsch des Hohen Seniors Sanctottensis sollte die Wappenanfrage des Herrn Altabts unseres Ehrenmitglieds Altabt Gregor Henckel von Donnersmarck ṽ Quintoforo  beantwortet werden. Da es sich in diesem Fall nicht um eine Antwort in Worten handeln konnte, sondern konstruktive praktische Antworten gefunden werden mussten, wurde vom Burschenconvent eine Wappenkommission eingesetzt, die Lösungsvorschläge bringen sollte. Da sich der Comment und die Symbolik Sanctottensis an der Zeit des Seligen Otto von Freising (1112-1158) orientiert, nahmen wir uns als Schildzier nicht wie üblich eine Hellzier mit Helmdecke und Federschmuck, sondern den kaiserlichen Adler.

 

4 Rezeptionen Nilodém Bartošík ṽ Amatus, Christian Appel ṽ Ambrosius, Michael Schönball ṽ Pulcher, P. Matthäus Haslinger OCist ṽ Lucio.

 

Branderung

Klostermarkt Glückstopf 


11. Couleursemester 2016

 

X

cand. theol. Andreas Metzger ṽ Agremon SO!

 

XX

stud. theol. Patrik Krizmanic ṽ Πυρος SO!

 

FM

P. Mag. Konrad Ludwig OCist ṽ Blücher SO!

 

XXX

stud. theol. Boris Zillen v/o Wulfila SO!

 

XXXX

cand. theol. Johannes Lackner v/o Gewaltikus SO!

Was zu erwarten ist.